Hoamfoun

Geduldig wartet diese Kuh bis alle fertig sind und es endlich losgeht

Wenn dieser Tage vom „Hoamfoun“ (also vom Heimfahren) die Rede ist, dann ist damit meist nicht das tatsächliche „Nach Hause fahren“ etwa von der Arbeit, von der Schule oder sonst irgendeinem Ort gemeint. Nein, dabei handelt es sich derzeit meist um das „Heimfahren“ von der Alm – also den Almabtrieb. Hat also nichts mit dem klassischen „fahren“ zu tun. Vielmehr damit, dass Mensch und Tier mit Sack und Pack wieder von den Almen hinab ziehen zum Hof im Tal, was bei vielen traditionsbewussten Bauern noch zu Fuß erfolgt. Und wenn es ein „reimiger“ Sommer – also ein Sommer ohne Unreim (Unglück) war, werden die Tiere prächtig geschmückt. Wir sagen dazu „aufkranzt“. Aber das wissen aktive Blogleser eh aus frühern Beiträgen. So ein Almabtrieb, das klinkt immer nach Klischee und heile Welt. Als wie wenn es auf der Welt nur Sonntage mit Sonnenschein gäbe.  In Wirklichkeit ist es eine Unmenge an Arbeit und bedarf tagelanger Vorbereitungen.

Letzte Woche am Montag war es bei Familie Lainer vom Aubauern so weit. Nach 3 Jahren mit ungeschmücktem Almabtrieb wurde heuer wieder aufgekranzt. Ich durfte bei diesem Almabtrieb von der Aualm dabei sein und ein wenig hinter die Kulissen schauen (danke an Babsi und Richard). Bereits einige Tage davor wurde der Kopfschmuck für die Tiere hergerichtet. Der Schnuraus – das traditionelle Gebäck, das es nur beim Almabtrieb gibt und das unter anderem an die Zaungäste verteilt wird – wurde gebacken. Viele einzelne Handgriffe waren erforderlich. Am Montag schließlich war der große Tag des Almabtriebes. Das merkten scheinbar auch die Tiere, die schon etwas unruhig waren, als ich kurz vor 10.00 Uhr auf der Alm ankam. Dicke Wolken und wilde Nebelfetzen hingen über dem Tal. Sonnenschein wäre natürlich schon schön gewesen, aber so fiel zumindest das Abschied nehmen nicht so schwer, denn ein bisschen Wehmut schwingt ja auch meistens mit, wenn man vom Sommerquartier hinunter zieht ins Tal. Aber was schreibe ich lang. Bilder sagen bekanntlich mehr als 1000 Worte. Sehen Sie selbst.

(Hier zur Info die tagesaktuelle Liste der  noch bewirtschafteten Almen.)

Der Kopfschmuck der Tiere wird hergerichtet
Prächtige Kronen, verziert mit Blumen, Spiegeln, etc.
Der Schnuraus - ein feines Mürbgebäck - wird in Fett herausgebacken
Burgl und Babsi waren fleißig. Zwei "Weidling" voll sind es geworden
Tag des Almabtrieb. Ich erreiche die Hütte, die in dichtem Nebel vor mir auftaucht
Während die Vorbereitungen laufen, fange ich ein paar Impressionen ein
"Regennebeltag"
Der Kopfschmuck liegt bereits parat
Ein Kunstwerk der Natur
In der Stube stehen schon Schnuraus und Schnaps bereit
Senner Martin bereitet den Kopfschmuck vor
Richard verpasst den Kühen den rechten Kopfschmuck, Anita geht ihm Helfend zur Hand
Kontrolle: Sitzt gerade, hält .... passt!
Gestickte Riemen werden angelegt
Fast gespennstisch steht sie da, die erste geschmückte Kuh, wie ein Fabelwesen
Wieder eine fertig. Schön schaut sie aus und stolz
Jetzt heißt es noch warten, bis endlich alle da sind
Warten heißt es nun auch für diese Kuh, deren Namen ich mir nicht gemerkt habe
Nach dem "Aufkranzn" geht´s nochmals kurz auf die Weide
Bei dem Nebel fällt das Abschied nehmen nicht so schwer
Wie ein Fabelwesen kommt die Kuh aus dem Nebel wieder zurück zur Hütte
Geduldig wartet diese Kuh bis alle fertig sind und es endlich losgeht
Noch eine kurze Stärkung: Ein Paar Würstl und a Schnapserl. Dann geht´s los
Anja und Anita: Alles bereit für den Abmarsch
Wild und ungestüm vor lauter Aufregung geht es mit Riesentempo los
Jetzt wird der Alm entgültig der Rücker gekehrt
Stolz trägt sie ihren Kopfschmuck und ihr gesticktes "Halsband"
Martl, Anita und Anja bilden die sorgsame Nachhut
Almabtrieb Aualm Großarl
Almabtrieb Aualm Großarl
Almabtrieb Aualm Großarl
Almabtrieb von der Aualm in Großarl
Almabtrieb Aualm Großarl
Richard führt seine Herde sicher ins Tal
Der erste Blick hinab auf den Ort Großarl
Almabtrieb Aubauer Großarl
Anja, Anita und Martl sorgen dafür, dass alle schön beisammen bleiben
Am Pointgrünhof - dem ersten Nachbarn entlang des Weges
Almabtrieb Aubauer Großarl - vorbei am Wegkreuz beim Pointgrünhof
Kurzer Halt bei den ersten Nachbarn am Poingrünhof
Die guten Seelen: Anita und Anja sorgen für´s leibliche Wohl
Anita sorgt für einen gesunden Schluck ...
... na dann G´sundheit ...
... und Anja für den köstlichen Schnuraus
... mmmhhh - lecker!
Und weiter geht´s hinab in Tal
Mit Riesenschritten geht´s dem Tal entgegen, die Zuseherschar wird immer größer
Prächtig und stolz tragen die Tiere den Kopfschmuck
Immer näher kommt der Festzug dem Ortszentrum
Blick hinab auf Großarl
Mit Riesentempo geht´s dem Talboden zu
Ankunft im Ortsteil Unterberg - ein langer Weg liegt schon hinter ihnen
Almabtrieb Aubauer Großarl - Ankunft in Unterberg
Mit Eifer bei der Sache: Anita, Georg und Martin
Anita und Anja verteilen Schnaps und Schnuraus an die Zaungäste
An die 200 Besucher erwarten den Zug an der Johannesbrücke in Unterberg
Wird sicher mal ein guter Senner: "Jungbauer" Georg
"Hoamkemma"
Wieder daheim am Aubauernhof in Großarl
... und auf der heimatlichen Weide
Anita und Anja kommen als letzte an - alle sind gut angekommen
Freuen sich beide sichtlich über die Heimkehr

Thomas Wirnsperger: Liebe Großarltal-Freunde! Ich darf mich Ihnen hier kurz vorstellen. Mein Name ist Thomas Wirnsperger, ich leite den Tourismusverband Großarltal seit dem Jahr 1991 und gehöre somit schon zum "touristischen Urgestein" der Region bzw. des Salzburger Landes. Der Beruf ist für mich mehr als nur eine Arbeitsstelle, er ist Teil meines Lebensinhaltes. Es ist schön, das Angebot unseres herrlichen Tales mitgestalten zu dürfen und ein Privileg, hier wohnen und arbeiten zu dürfen, wo Sie Ihren Urlaub verbringen. Als Einheimischer kenne ich natürlich all die Vorzüge unserer einzigartigen Landschaft und genieße in meiner Freizeit den Aufenthalt in der Natur, egal ob beim Wandern auf die zahlreichen Almen und Gipfel oder beim Skifahren. Mein langjähriges Hobby ist die Musik. Mit meiner Harmonika bzw. am Keyboard bin ich zumeist mit meinen beiden Freunden Hans und Joe unterwegs, gemeinsam sind wir als "Die Flöhe" bekannt. Neuerdings bin ich auch öfters mit meiner Kamera anzutreffen und habe die Fotografie als weiteres, mittlerweile sehr (zeit-)aufwändiges Hobby für mich entdeckt. Und das Wichtigste zum Schluss: Das ist meine Familie mit meiner Frau Renate und meinen beiden Kindern Christina und Thomas.

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