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Wie wird der Winter?

Die Vorhersage des Wetters ist schwierig, insbesondere wenn es die Zukunft betrifft. Der Umstand, dass sich sogar die studierten Wetterexperten in jüngsten Zeitungsartikeln öffentlichkeitswirksam mit einer Vorhersage für den nächsten Winter 2016/17 aus der Deckung wagen, ist daher bemerkenswert. Die sonst äußerst vorsichtigen Meteorologen meinen nämlich, dass der Winter heuer rechtzeitig eintrifft. Und darüberhinaus die „Temperaturen von November bis Februar der Jahreszeit angemessen ausfallen“. Und der Winter niederschlagsreich wird. Bei so einer klaren Ansage muss die Beweislage schon erdrückend sein und das könnte diesen Artikel hiermit eigentlich schon wieder enden lassen. Es ist alles gesagt und das auf wissenschaftlicher Basis. Wir Wintertouristiker nehmen von den Ausführungen der Profis mit: es schneit früh genug, es schneit ausreichend und darüberhinaus gibt es auch für allenfalls trotzdem noch notwendige Schneeerzeugung – 230 Maschinen warten auf den Einsatzbefehl – die dafür erforderlichen tiefen Temperaturen. Was für ein Luxus!

Es liegt was in der Luft

Um dieses Posting noch etwas aufzublasen widmen wir uns dem Versuch, die Prognose der Metereologen auch mit Naturzeichen in Einklang zu bringen. Abgesehen von der wissenschaftlichen Betrachtung verläuft der Herbst so ganz allgemein und sehr pauschal festgestellt heuer auch anders als in den anderen Jahren. Schon länger liegt etwas Winter in der Luft.

Kühe auf der Almweide im Großarltal. Lassen sich durch ihr Fressverhalten Rückschlüsse auf den kommenden Winter ziehen?

Kühe auf der Almweide im Großarltal. Lassen sich durch ihr Fressverhalten Rückschlüsse auf den kommenden Winter ziehen?

Eigentlich begann es schon im Sommer. „Da Suma zoags was da Winter braucht“, hat kürzlich Sepp, Hirter der Bachalm, gemeint. Dieser Sommer war äußerst fruchtbar, alles ist gewachsen wie selten zuvor. Die Natur hat aus dem Grund eine reiche Ernte geschenkt, weil sie im Winter notwendig gebraucht wird – wollte der Sepp mit seinem Ausspruch verdeutlichen. Auch die Kühe auf der Alm hätten auffällig oft bis weit in die Nacht hinein gegrast um Reserven für einen mutmaßlich harten Winter anzusparen. Zuletzt war das im Sommer 2008 so und der Winter 2008/09 war einer, der als Spitzenwinter – jetzt in der touristischen Interpretation – in Erinnerung bleibt. Zur Bestätigung hab ich kurz in unseren Ski-Infos geblättert. Am 5. Dezember 2008 hatten wir am Berg bereits knapp 1 Meter Schnee. Am 5. April 2009 – also schon gegen Saisonende – knapp 2,2 Meter. Ja, so darf es durchaus kommen. Etwas anderes, einen weiteren Beweis sozusagen, hat der Sepp auch noch parat. Neben dem der Kühe war der Hunger der Mäuse ebenso kaum zu stillen. Im Almgartl haben sie sogar jene Pflanzen hergefressen, die sie sonst lieber übrig lassen.

Auch die Rehe sind wohlgenährt. Aber das Warum hatten wir vorhin anhand des Beispiels von Kuh und Maus eh schon ausreichend breitgetreten. Auf einen frühen Winterbeginn könnte ebenfalls die Tatsache hindeuten, dass die Rehböcke heuer bereits vor Mitte Oktober angefangen haben ihr Geweih abzuwerfen. Zwei Mal wurde mir von „Einstanglern“ erzählt, also Böcke die ihr Geweih schon zur Hälfte verloren hatten. Und das zweite sich demnach auch bald verflüchtigt. Eine andere tierische Regel wäre die: die Katzen gehen in letzter Zeit auffällig viel auf den Zäunen spazieren. Und auch das hat seine Bedeutung, nach Hüttschlager Ausdrucksweise ist das nämlich „a miazahligs Zoachn“. Sogar als durchaus mundartaffiner Aber-Doch-Nicht-Hüttschlager  – also Großarler – konnte ich mit dieser Aussage nicht rasend viel anfangen. Sinngemäß verstand ich es in seiner Bedeutung auf nachhaltige Wetterumstellung. Ob frei erfunden oder nicht, ich bin mir nicht sicher. Im Zweifelsfall fragen Sie bitte in Hüttschlag nach und verlangen Sie Papa.

Wenn Katzen auf Zäunen spazieren oder sich sogar am Saisonkartenschalter anstellen, dann wird es bald Winter

Wenn Katzen auf Zäunen spazieren oder sich sogar am Saisonkartenschalter anstellen, dann wird es bald Winter

Die Eierschwammerln wären, möglicherweise zuverlässiger als balancierende Katzen, auch so ein Winterindikator. Heuer war das Eierschwammerlwachstum stark überdurchschnittlich, sie sind fast schon auf den Hausdächern gewachsen, so haben sie sich ausgebreitet. Jetzt könnte man sagen, das Wetter war einfach danach hergerichtet, mit ausreichend Regen, angenehmen Temperaturen und auch zahlreichen Sonnenstunden. Als „Wachswetter“ bezeichnen wir so was eigentlich. Das wär dann doch zu einfach oder, Natur funktioniert vielleicht nicht nach solch primitiven Prinzipien? Was uns in diesem Fall sehr recht ist, denn es gibt auch die alte Regel: viele Eierschwammerl bedeuten intensiven Winter. Hiezu muss man zudem als quasi Bestätigung dieser Theorie noch anführen, dass im Sommer 2015 so gut wie keine Eierschwammerl waren. Und wenn ich dann an den Winter 2015/16 denke, der eigentlich nicht richtig stattfand, steigt mir jetzt noch die Grausbirn auf. Obwohl er trotzdem auch erfolgreich war, aber die unüppigen Niederschläge in Form von Schnee am wenigsten dafür konnten.

Wespen und Bienen im Widerspruch

Viele Wespen – tiefer Winter. Das ist eine ebenso alte Geschichte. Das bestätigt jetzt den Wintertrend zwar nicht, denn heuer war ein sehr schwaches Wespenjahr. Nehmen wir diesen Umstand daher als Ausnahme, mit dem alle vorhin angeführten Regeln und jene weiter unten auch, bestätigt werden. Wenn wir schon bei den Fliegern sind, wär da noch die Sache mit den Bienen. Die Imker stellen fest, dass die Bienen ihre Stöcke heuer außergewöhnlich stark verkitten. Und diese Tiere wären zuverlässige Winteranzeiger, voriges Jahr sind sie sogar bis Weihnachten geflogen. Der leitende Metereologe in Salzburg hat mir zwar einmal erzählt was er von dieser Regel hält, denn Bienen kennen keinen Kalender und seien programmiert unaufhörlich zu fliegen so lange es Wetter und Temperatur zulassen. Und Metereologen würden nicht irren, nur das Wetter immer wieder einmal.

Was gibt es sonst noch so zu berichten?  Ja, da wär noch die Sache mit dem Waldhonig. In einem Waldhonigjahr – ist nur alle paar Jahre, heuer war so eins – liegt der Schnee üblicherweise doppelt so hoch wie in einem Nicht-Waldhonigjahr. Im Radio hörte ich jetzt sogar eine Zahl dazu, auf 800 m Seehöhe – was deutlich tiefer wäre als das Großarltal – soll die Schneehöhenprognose schon bis zu einem Meter betragen.

Lärchen am Saukar am 1. November 2016 - Fotos: Josef Gruber

Lärchen am Saukar am 1. November 2016 – Fotos: Josef Gruber

Von winterfühligen Lärchen und unzuverlässigen Königskerzen

Etwas zäh war heuer wieder einmal die Geschichte mit dem Nadelabwurf der Lärchen. Das ist ernst zu nehmen und grundsätzlich einmal kein so gutes Omen – siehe auch das Posting vom letzten Jahr für den Winter 2015/16, welches auch mit der Lärche begann. Wiederum waren jetzt im Herbst die Lärchen lange sehr grün und die Lärchennadeln gehören bekanntlich unter den Schnee. Aber in den letzten 14 Tagen haben sie richtig angefangen sich zu tummeln und wenn sie ihre Nadeln weiter so flott abwerfen schaffen sie es doch noch vor dem ersten gscheiten Schneefall. In der pflanzlichen Gesellschaft der Winteranzeiger befinden sich auch Disteln und Königskerzen. Die Disteln wuchsen heuer sehr hoch und sehr zahlreich. Da gibt es nichts zu tadeln, das ist in gegenständlichem Zusammenhang gut so.

Und bei den Königskerzen? Je höher das Wachstum, desto mehr Schnee kommt, sagt man. Hier ist die Beifügung „anscheinend“ aber mehr als angebracht. Die Königskerze (oder ihre „Königskerzenleser“) lag in den letzten Jahren nämlich beständig daneben, jedenfalls hat sich das Wetter gar nicht an deren Prognose gehalten. Was mit denen heuer los ist kann ich gar nicht sagen. In der Vorbereitung dieses Artikels ist es mir nicht gelungen eine Einzige zu finden. Entweder war ich zu spät dran, oder die Schneefälle des Herbstes haben sie schon verdrückt. Oder sie haben sich aufgrund der Fehlprognosen der letzten Jahre einfach verkrochen. Auf die Königskerzen ist jedenfalls kein Verlass mehr.

Keine Wettervorhersage kommt ohne meinen Leibwetterpropheten Bergbauer Rupert aus. Der Winter fängt nach seinen Beobachtungen und aus der Summe seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Natur- und Wetterbeobachter schon früh an, nämlich im November. Der Winter wird auch kalt und er dauert lange. Den Verlauf beschreibt er kurz übertitelt so als das, was wir unter einem echten Winter verstehen. Wenn das, was der Bergbauer Rupert so in Aussicht stellt, keine guten Nachrichten sind! Er orientiert sich bei der Erstellung seiner Prognose, wie der Hirter Sepp auch, daran, wie sich der diesjährige Sommer gezeigt hat. Zudem geht er von bestimmten Rhytmen aus und bindet hiezu die letzten Winterintensitäten sowie die Planetenkonstellation mit ein.

Vieles, sehr vieles, deutet heuer auf einen bevorstehenden rechtzeitig eintreffenden, intensiven Winter und ausreichende Phasen mit tiefen Temperaturen hin. Meteorologie, Naturwissenschaft und wenn Sie so wollen Aberglaube sind hier im Wesentlichen einer Meinung. Also: Alles gut! Und wenn’s so nicht kommt, dann kommt’s halt anders.

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