Wandertipp Reitalm in Hüttschlag

Nachdem für das kommende Wochenende wieder hervorragendes Wanderwetter angesagt ist, heute wieder mal ein Wandertipp, den ich vor einigen Wochen mit meiner Familie gegangen bin. Diesmal geht es vom Bergsteigerdorf Hüttschlag auf die Reitalm. Ganz Sportliche starten diese Wanderung direkt im Ortszentrum von Hüttschlag. Wir sind bis zur Schranke gefahren. Vom Parkplatz „Hebsanger“ oberhalb von Hüttschlag auf ca. 1.300 Metern Höhe folgt man dem Forstweg ins Reitalmtal. Nach einem langen Waldstück gelangt man schließlich in den weiten Talkessel der Reitalm. Mehrmals haben hier Unwetter in den letzten Jahren ihre Spuren hinterlassen. Der Blick ist nun aber schon frei und das Ziel sichtbar. Das motiviert ungemeine und beschleunigt den Schritt automatisch. Wohl auch, weil es hier ein kleines Stück abwärts geht. Die wenigen Serpentinen hinauf bis zur Reitalm (1.600 m) kann man über einen schmalen Steig abkürzen.

Reitalm im Bergsteigerdorf Hüttschlag im Großarltal

Dies ist für heute aber noch nicht unser endgültiges Ziel. Wir wollen noch hinauf bis zur Rosskarkopfscharte (ca. 2.120 m). Von der Reitalm führt ein idyllischer Almsteig bergwärts. Einzelne Bäume spenden Schatten. Vorbei geht´s an einer alten Hütte. Beim Hinaufgehen habe ich sie gar nicht recht beachtet, sie erschien mir aus dieser Perspektive wie ein kleiner Viehunterstand. Erst beim Runtergehen habe ich die doch beachtliche Größe gesehen. Die Altbäuerin hat mir dann unten auf der Hütte erzählt, dass diese Hütte früher als Art „Hochalm“ genutzt wurde. 4 bis 6 Wochen wurde früher im Hochsommer hier oben gemolken.

Das war früher einmal eine komplette Almhütte. Heute ist sie nur noch ein Viehunterstand.

Weiter führt unser Weg bergwärts. Den Wald haben wir längst hinter uns gelassen. Nur noch einige knorrige Zirben zieren den Weg hinauf bis knapp unterhalb des Grates. „Wia weit is nu, mi gfreit´s neama?“ fragt mein Sohn Tomi und wollte knapp vor dem Ziel noch umkehren. „Neama weit“, hab´ ich gesagt und dazu noch ergänzt „… wer erster oben is (es waren nur noch max. 30 – 40 Höhenmeter), is Siega“. Da hab ich aber geschaut – und bin als Letzter oben angekommen. Oben am Ziel unserer Tour sind alle vom atemberaubenden Panorama begeistert. Man steht inmitten einer imposanten Bergwelt. „Des haot si hiatz do auszoit“, meint Tomi nur kurz und ist schon wieder flux nach links und rechts unterwegs. Wir suchen uns einen schönen, etwas erhöhten Platz für eine gemütliche Rast und eine verdiente Stärkung.

Oben am Grat sind die Mühen des Aufstieges vergessen. Kein Wunder – bei dem Panorama!

Hinunter geht´s für meine Familie am selben Weg zurück. Ich gehe allerdings noch ein kleines Stück den Grat entlang Richtung Glaserer. Dort war ich im letzten Jahr ausgehend von der Vorderkaseralm oben. Ich hatte darüber berichtet. Diesmal geht´s aber nicht so weit. Nach wenigen Minuten ist der Grat hier ein wenig ausgesetzt, man muss also schon genau aufpassen wo man hintritt und schließlich auch eine kurze Felspassage überwinden, die ich mit den Kindern wohl nicht gegangen wäre.  Auch mein Weg führt ab hier heute nicht mehr weiter bergwärts, sondern hinunter in das weite Kar der Reitalm, das ähnlich dem Frauenkar unterhalb des Frauenkogels gleich von mehreren Lacken durchsetzt ist. Und genau dort gehe ich hin. Bei entsprechend flachem Blickwinkel wird dann so manche kleine Lacke dann optisch gleich zu einem kleinen „Bergsee“.

Immer wieder ergeben sich schöne Ausblicke über die einzelnen Lacken hinweg

Nach kurzer Fotopause an 4 bis 5 dieser kleinen „Seen“ gehe auch ich wieder entlang eines Viehtriebes hinüber zum offiziellen Wanderweg und komme wenig später unten an der Reitalm an. Langweilig ist meinen Kindern inzwischen nicht geworden. Denn bei dem spannenden Spielplatz der Reitalm ist so etwas wie Langeweile wohl ein Fremdwort. Gemütlich genießen wir alle zusammen unsere Jause samt Kaffee und Kuchen und treten dann frisch gestärkt den Abstieg ins Tal an. Was für ein herrlicher Sommertag auf der Reitalm im Bergsteigerdorf Hüttschlag!

Reitalm im Großarltal
Nur noch ein paar mächtige Zirben säumen den Weg
Unterwegs zur Rosskarkopfscharte
Letzte Bäume lassen wir hinter uns
An der Rosskarkopfscharte
An der Rosskarkopfscharte
Oben am Grat sind die Mühen des Aufstieges vergessen.
Das Kar der Reitalm ist von vielen kleinen Lacken durchsetzt
Kleine Lacken laden zum verweilen ein.
Blick hinüber zum Flugkopf, 2.231 m
Lacke oder doch schon Bergsee ???
Kleine Lacken laden zum verweilen ein.
Immer wieder kleine Lacken.
Alte Zirben säumen den Weg.
Diese hat wohl schon vor geraumer Zeit aufgegeben ...
Bunte Blumen auch im Spätsommer.
Die Reitalm mit ihrem riesigen Spielplatz - ein Paradies für Familien
Langeweile ist hier wohl ein Fremdwort.

 

 

Thomas Wirnsperger: Liebe Großarltal-Freunde! Ich darf mich Ihnen hier kurz vorstellen. Mein Name ist Thomas Wirnsperger, ich leite den Tourismusverband Großarltal seit dem Jahr 1991 und gehöre somit schon zum "touristischen Urgestein" der Region bzw. des Salzburger Landes. Der Beruf ist für mich mehr als nur eine Arbeitsstelle, er ist Teil meines Lebensinhaltes. Es ist schön, das Angebot unseres herrlichen Tales mitgestalten zu dürfen und ein Privileg, hier wohnen und arbeiten zu dürfen, wo Sie Ihren Urlaub verbringen. Als Einheimischer kenne ich natürlich all die Vorzüge unserer einzigartigen Landschaft und genieße in meiner Freizeit den Aufenthalt in der Natur, egal ob beim Wandern auf die zahlreichen Almen und Gipfel oder beim Skifahren. Mein langjähriges Hobby ist die Musik. Mit meiner Harmonika bzw. am Keyboard bin ich zumeist mit meinen beiden Freunden Hans und Joe unterwegs, gemeinsam sind wir als "Die Flöhe" bekannt. Neuerdings bin ich auch öfters mit meiner Kamera anzutreffen und habe die Fotografie als weiteres, mittlerweile sehr (zeit-)aufwändiges Hobby für mich entdeckt. Und das Wichtigste zum Schluss: Das ist meine Familie mit meiner Frau Renate und meinen beiden Kindern Christina und Thomas.

Kommentare ansehen (2)

  • Als inzwischen schon mehrmaliger Besucher des Großarltales (ca. 8x im Winter und 2x im Sommer) verfolge ich
    ich ihre Blogs mit den schönen Wanderungen, die wirklich Lust machen, wieder einmal dort hinaufzusteigen, mit besonderer Freude. Die Fotos dazu sind herrlich!
    Dazu hätte ich noch ein paar Fragen:
    - Mit welchem Fotoequipment steigen Sie auf den Berg (Fischauge, Tele, Filter und Stativ,...)
    - Wieviel "Lightroom" bzw. "Photoshop" braucht es dann noch, um die Fotos zu finalisieren?
    - Wäre nicht auch einmal eine Bilddokumentation einer Wanderung bei "Sauwetter" eine fotografische Herausforderung, oder ist das einer Tourismusverbandhomepage nicht zuträglich?
    Ein Bild, in dem die Wegstrecke auf einer Landkarte eingezeichnet ist, wär für viele Besucher des Blogs sehr hilfreich in ihrer Einschätzung, ob sie sich die Wanderung selbst einmal zutrauen könnten.

    Ihr habt es schon sehr schön dort im Großarltal.
    Ich werde im Jänner wieder dorthin kommen.
    Liebe Grüße
    KG

  • Lieber Herr Kaiser!

    Danke für Ihren Kommentar. Freut mich, dass Ihnen unsere Beiträge gefallen und Sie schon so oft im Großarltal zu Gast waren. Herzlichen Dank dafür. Hier ein paar Infos zu Ihren Fragen:

    Natürlich kann man auch Bilder von Wanderungen bei "Sauwetter" einstellen. Das wäre durchaus machbar und auch aus Sicht des Tourismusverbandes sicherlich vertretbar. Schließlich gibt es bekanntlich ja kein schlechtes Wetter, sondern bestenfalls die falsche Kleidung. Nur ist es in meinem Fall eigentlich so, dass ich als Einheimischer, sofern es die Zeit erlaubt, lieber bei Schönwetter unterwegs bin und dafür dann bei Schlechtwetter schon mal eine Sonderschicht im Büro einlege. Ein Privilig, das man als Einheimischer gerne nutzt, deshalb auch meist die Bilder mit blitzblauem Himmel. Dass das aber nicht immer gelingt, zeigt unter anderem dieser Beitrag: https://www.blogarchiv/2014/08/27/hauptsache-trocken/

    Nachdem ich zum Fotografieren oft auch abseits beschilderter Wege unterwegs bin, gibt es nicht immer die passenden Karten dazu. Wo immer möglich, versuche ich allerdings, den Beitrag mit der Tourenbeschreibung auf unserem Tourenportal touren.grossarltal.info zu verlinken. Auch bei dieser Tour zur Rosskarkopfscharte habe ich den Link zur Tourenbeschreibung mit Kartenausschnitt und Höhenprofil eingegeben. Hier nochmals der Link: http://touren.grossarltal.info/de/tour/bergtour/reitalm-rosskarkopfscharte-vorderkaseralm/1512717/

    Nun zur Technik: Ich fotografiere mit einer Canon 5D Mark II (Vollformat) mit div. Objektiven aus der professionellen L-Serie. Bei dieser Wanderung mit der Familie hatte ich nur die Kamera und das Weitwinkelobjektiv 17 - 40 mm dabei. Die Panoramen habe ich als Bilderserie im Hochformat aus der freien Hand aufgenommen und anschließend am Computer mit "autostich" (Gratis-Software) zusammengebaut.
    Wenn ich alleine auf Fototour bin, habe ich meist noch ein 24 - 105er Objektiv und ein 70 - 200er samt Teleconverter (1,4-fach) dabei. Die Objektive habe ich zum Schutz und auch für etwas kontrastreichere Bilder mit einem UV-Filter versehen. Fallweise habe ich auch ein Stativ dabei, insbesondere wenn´s um Wasser geht oder es recht dunkel ist oder ... Ich fotografiere fast ausschließlich im RAW-Format (also nicht JPG) und kontrolliere die Bilder nach dem Herunterspielen mit der Canon-eigenen Software, die mit der Kamera mitgeliefert wurde. Dabei kann man bei Bedarf dann noch relativ leicht kleine Farb- und Belichtungskorrekturen vornehmen, bevor man die Bilder ins JPG-Format umwandelt. Photoshop nutze ich nur in den allerseltensten Fällen. Hoffe, diese Info war einigermaßen hilfreich.

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