Oim schlåuf´n

Eine Übernachtung auf der Alm (= auf da „Oim schlåufn“), das ist immer ein Besonderes Erlebnis. Deshalb habe ich auch meiner Familie versprochen, dies in den heurigen Ferien einmal zu tun. Während Christina (7 Jahre) auf Anhieb begeistert war, war Tomi (3 ½ Jahre) anfangs etwas skeptisch – wie bei allen neuen Dingen um ihn herum. Gleich in der 2. Ferienwoche habe ich mein Versprechen wahr gemacht.

Mittag wurde bereits alles vorbereitet, es folgte noch ein „normaler“, etwas verkürzter Büronachmittag. Gegen 17.00 Uhr sind wir dann aufgebrochen zum Parkplatz oberhalb der Sonneggbrücke. Wir, das waren im konkreten Fall meine Frau, meine beiden Kinder, mein Patenkind Anna und natürlich meine Wenigkeit. Gleich ging´s los noch ein kurzes Stück am Güterweg vorbei am Langbrandbauernhof zum Unterwandhof und kurz vor diesem hinauf zur Unterwandalm. Die Sonne schien uns ins Genick und so war bald eine kleine Pause angesagt, schließlich wollten die kleinen Wanderer ja mal zeigen, was sie im Rucksack hatten. Trinkflasche, Schokoriegel und schon ging es munter weiter. Unterwegs trafen wir auf ein paar Haflingerpferde. Den Kindern hat´s gefallen, nur als diese neugierig näher kamen und mit uns spielen wollten (vermutlich hat sie das Salz von meinem Schweiß gelockt), sind sie doch lieber weiter hinauf bis hinter das nächste Almtor.

Haflinger Pferde am Weg zur Unterwandalm

Bald waren wir oben am „Schützenkreuz“ – dem Gedenkkreuz der Großarler Bauernschützen, an dem alle 3 Jahre Bergmesse gefeiert wird. Von dort sind es nur noch wenige Minuten bis zur Unterwandalm (1.600 m) – unserem heutigen Nachtquartier, das wir an diesem Abend mit einer Familie aus Göttingen und einem Ehepaar aus Kärnten teilten sowie natürlich mit den Almleuten Herbert und Eva samt Helfern. Eine Almjause zum Abendessen war nun angesagt, aber flux waren die kleinen schon wieder unterwegs am Spielplatz, bei den Gokarts, bei den Ziegen, am Brunnen, …

Just an jenem Tag hatte Herbert, Unterwandbauer und Senner zugleich, das Dungmåud (die große Wiese vor der Alm) gemäht und rund 15 Heuballen lagen da – schön gerollt aber noch „unverpackt“. Die Sonne ging gleich unter und ich fing noch schnell ein paar Impressionen rund um die Hütte ein. Entsprechend groß war dann die Aufregung von meinem Sohn Tomi, als gegen 20.30 Uhr noch ein 2. Traktor vom Tal hoch kam, es war Thomas, der Neffe von Eva – Herberts Frau. Er hatte einen ganz speziellen Anhänger dabei und wickelte die Heuballen damit ratzfatz mit Folie ein – fertig waren die Siloballen, die Herbert dann mit seinem Traktor aufsammelte und vor dem alten Heustadel am Almtor ablagerte.

Papa, was macht der da? Warum macht es das? Wie geht das? Wie viele macht er noch? Mit unzähligen Fragen löcherte mich mein Junior und musste aus sicherer Distanz zusehen, bis der letzte Ballen verpackt war. Was für ein Erlebnis! Mittlerweile ist es dunkel geworden und das Zimmer wird bezogen. Eine kleine Polsterschlacht gefällig? Natürlich nicht, rein in die Federn, Licht aus und Augen zu!

Morgens an der Unterwandalm

Am nächsten Morgen gab´s ein köstliches Frühstück. Frisch gestärkt wanderten wir hinüber zur Karseggalm (1.603 m). Das war tatsächlich eine der ganz wenigen Situationen, wo ich nicht wenigstens auf ein Schnapserl beim Willi zukehrte. Der Bauch war noch voll vom Frühstück, ein Schnaps um 9.00 Uhr morgens? Hat halt einfach nicht gepasst diesmal. Einen Stempel von der Alm wollten die Kinder aber allemal. Schließlich brauchten sie ja noch einen Beweis, um dem Opa zeigen zu können, wo sie heute schon waren. Und sehenswert ist die rund 400 Jahre alte Karseggalm mit ihrer offenen Feuerstelle allemal. Das mit der Einkehr passt beim nächsten mal wieder … Schließlich gingen wir weiter hinunter zur Breitenebenalm, die heuer wieder geöffnet hat. Dort trafen wir auch auf zahlreiche Wanderer und hatten uns eine Tasse Kaffee zu Gemüte geführt, während die Kinder schon wieder am Spielplatz umhertollten. Danach folgte der Abstieg weiter talwärts zum Parkplatz, dem Ausgangspunkt unserer Familienwanderung. Schön war´s und so ließ die Frage nicht lange auf sich warten: „Papa, wonn schlåuf´ma wieda auf da Oim?“

Haflinger Pferde am Weg zur Unterwandalm
Rast am Gedenkkreuz der Großarler Bauernschützen nahe der Unterwandalm
2 fleißige Wanderinnen - gleich sind wir da
Heustadl am Almtor vor der Unterwandalm
Heute wurde gemäht. Die Siloballen warten noch auf´s verpacken
Unser Ziel, die Unterwandalm ("Wandlnalm") ist erreicht
Am Ziel wird der Rucksack abgelegt
Senner/Bauer Herbert mit Nachwuchs
Unterwandalm
Unterwandalm
Unterwandalm
Letztes Sonnenlicht am Kinderspielplatz mit kleinem Streichelzoo
Sonnenuntergang an der Unterwandalm
Sonnenuntergang an der Unterwandalm
Sonnenuntergang an der Unterwandalm
Sonnenuntergang an der Unterwandalm
Sonnenuntergang an der Unterwandalm
Sonnenuntergang an der Unterwandalm
Sonnenuntergang an der Unterwandalm
Sonnenuntergang an der Unterwandalm
Letzte Sonnenstrahlen beleuchten die Gabel (= Kitzstein)
Jetzt ab brav ins Bett ...
... oder doch noch eine Polsterschlacht?
Abendstund an der Unterwandalm
Flux war die Nacht vorgei - das Abenteuer geht weiter
Köstliches Frühstück an der Unterwandalm
Die Ziegen sind schon wieder auf Position
Morgens an der Unterwandalm
Morgens an der Unterwandalm
Blick zur Höllwand
Frisch gestärkt geht´s los an der Unterwandalm
Kurzer Stopp an der Karseggalm
Rast am "Almenweg-Bankerl"
Rast an der Almenweg-Bank.
Tomi´s Rucksack mit Blumen für die Oma
Thomas Wirnsperger: Liebe Großarltal-Freunde! Ich darf mich Ihnen hier kurz vorstellen. Mein Name ist Thomas Wirnsperger, ich leite den Tourismusverband Großarltal seit dem Jahr 1991 und gehöre somit schon zum "touristischen Urgestein" der Region bzw. des Salzburger Landes. Der Beruf ist für mich mehr als nur eine Arbeitsstelle, er ist Teil meines Lebensinhaltes. Es ist schön, das Angebot unseres herrlichen Tales mitgestalten zu dürfen und ein Privileg, hier wohnen und arbeiten zu dürfen, wo Sie Ihren Urlaub verbringen. Als Einheimischer kenne ich natürlich all die Vorzüge unserer einzigartigen Landschaft und genieße in meiner Freizeit den Aufenthalt in der Natur, egal ob beim Wandern auf die zahlreichen Almen und Gipfel oder beim Skifahren. Mein langjähriges Hobby ist die Musik. Mit meiner Harmonika bzw. am Keyboard bin ich zumeist mit meinen beiden Freunden Hans und Joe unterwegs, gemeinsam sind wir als "Die Flöhe" bekannt. Neuerdings bin ich auch öfters mit meiner Kamera anzutreffen und habe die Fotografie als weiteres, mittlerweile sehr (zeit-)aufwändiges Hobby für mich entdeckt. Und das Wichtigste zum Schluss: Das ist meine Familie mit meiner Frau Renate und meinen beiden Kindern Christina und Thomas.

Kommentare ansehen (2)

  • Wir sind jetzt 850km von Großarl getrennt (LEIDER)und freuen uns über diesen schönen Bericht,mit den tollen Bilder.Da kommt Sehnsucht auf....DANKE und bis zum Winter.
    Grüße aus dem Ruhrgebiet.

  • Hallo Thomas!

    Ein wirklich tolles Erlebnis hattet ihr da!

    Freue mich schon sehr auf meinen Urlaub Anfang oktober in Großarl!!!!!
    Wir starten heuer nochmal den Versuch diese, eigentlich wunderschöne, Route zu gehen, denn im Vorjahr hatten wir nur Nebel und konnten die wundervolle Aussicht nicht geniesen.

    LG aus Niederösterreich

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