Danke für 365 Tage Bereitschaft

Feuerwehr Großarl

In den letzten Wochen las, hörte und sah man überall, wie sich zahlreiche Einsatzkräfte für ihre Mitmenschen einsetzten und ohne Ermüdung gegen die Schlamm- und Wassermengen ankämpften. Bis auf einige kleine Einsätze blieben die beiden Gemeinden Großarl und Hüttschlag Gott sei Dank weitestgehend verschont. In solch turbulenten Zeiten werden Helfer mit Lob und Ehre übersäht, dass z.B. die Feuerwehr aber nicht nur dann tätig ist, wenn sprichwörtlich der „Hut brennt“, gerät häufig in Vergessenheit. Als ehrenamtliches Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Großarl, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um euch einen Einblick in die Welt der Brandbekämpfer zu geben.

Nachdem ich sehr gerne mit Menschen zusammen arbeite, war schnell klar, dass ich mich früher oder später sozial engagieren werde. Auf die Feuerwehr wurde ich durch ein Recruiting für die örtliche Feuerwehrjugend aufmerksam. In der Nachwuchsgruppe wurden wir einerseits spielerisch an die Einsatzmöglichkeiten herangeführt, andererseits auf den Ernst der Lage vorbereitet. An die Feuerwehrjugend folgte das Probefeuerwehrjahr, das durch die feierliche Angelobung zum Feuerwehrmann gekrönt wird.

Für Feuerwehrleute zählen Übungen und Schulungen zum Alltag. Nur so können sie in Notsituationen richtig handeln und behilflich sein. Man darf auch nicht vergessen, dass im ländlichen Gebiet die Feuerwehr eine freiwillige, ehrenamtliche Organisation ist. Lediglich in Großstädten und Ballungszentren gibt es eine Berufsfeuerwehr. In der Regel formiert sich die Feuerwehr durch Menschen aus dem jeweiligen Ort, die ihre Freizeit für ihr Hobby aufopfern und sofort zur Stelle sind, wenn Not am Mann ist. Allein aus unserer Gemeinde waren die Mitglieder (3 Frauen und 69 Männer) der Freiwilligen Feuerwehr Großarl im letzten Jahr 16.133 Stunden im Einsatz. Diese Zeit kommt durch 41 Einsätze, 94 Übungen, Schulungen und Bewerbsvorbereitungen sowie 46 Kursen an der Landesfeuerwehrschule zu Stande.

Die Brandbekämpfung ist längst nicht mehr der einzige Bereich, gegen den die Feuerwehr anzukämpfen hat. Muren, Überflutungen, Verkehrsunfälle, Suchaktionen, sogar Tierrettungen (siehe Foto) und noch vieles mehr, zählen zu den Aufgaben der ockergelben Männlein mit der „Feuerwehr“- Aufschrift.

Damit auch in Zukunft ausreichend Helfer vorhanden sind, muss der Nachwuchs verstärkt gefördert werden. Aus diesem Grund hat sich die Feuerwehr Großarl im Jahr 2005 entschieden, eine Feuerwehrjugend einzurichten. Heute sind 15 Mädchen und Jungs Mitglied der Feuerwehrjugend Großarl. Gemeinsam mit ihrem Jugendführer bereiten sie sich auf Wissenstests und Leistungsbewerbe vor. Aufgelockert wird das Ganze durch Ausflüge und Veranstaltungen, wie beispielsweise die Friedenslichtaktion zu Weihnachten. Hierbei wird am 24. Dezember durch die Feuerwehrjugend das Friedenslicht an zentralen Stellen im Ort verteilt. Im Anschluss feiern die angehenden Feuerwehrmänner mit den Bewohnern des Altenwohnheims ein kleines Weihnachtsfest bevor sie zu ihren Familien nach Hause kehren.

Auch für die aktiven Mitglieder gibt es sogenannte Leistungsbewerbe. Man muss dabei einen gesamten Löschangriff (von der Wasserentnahmestelle bis zum Strahlrohr) aufbauen. Im Wettlauf gegen die Zeit sollten sich auch noch möglichst wenig Fehler einschleichen. Eine schier unmögliche Mission.  Der ein oder andere hat sicher bemerkt, dass sich letztes Wochenende zahlreiche Feuerwehren auf dem Sportplatz in Großarl tummelten. Grund dafür war der 7. Bezirksleistungswettbewerb, wobei die Feuerwehr Großarl den 3. Platz im Silber-Bewerb belegen konnte. Auch an diesem Wochenende tritt unsere Gruppe beim Leistungswettbewerb in Flachau an. Deshalb: Bitte Daumen drücken!!! … und auch der Truppe aus Hüttschlag, die besonders viel Glück brauchen! 🙂

Feuerwehr Großarl
Unwettereinsatz - mehr als 20 h war die FFW Großarl am 02.06.2013 im Einsatz
Retter für Mensch und Tier
Atemschutzeinsatz
Beseitigen von Ölspur
Auch der "Nachwuchs" wird gefördert
Bewerbsgruppe der Feuerwehr Großarl
Johanna Rohrmoser: Hallo, ich bin Johanna Rohrmoser, eine ehemalige Mitarbeiterin im Tourismusverband Großarltal. Durch die wirtschaftlich-touristische Ausbildung im Elisabethinum und das Pflichtpraktikum wurde ich auf den Tourismus aufmerksam und beschloss, dass ich nach meiner Schullaufbahn in diesen Berufszweig einsteigen will. Neben der Schule habe ich die Ausbildung zur Feuerwehrfrau absolviert, nehmen Sie es nicht persönlich, falls ich einmal plötzlich aufspringe und davon laufe, dann handelt es sich nur um einen Einsatz. Einen Großteil meiner Freizeit verbringe ich mit meinem Hund Ronja. Sie ist eine ganz liebe Beagle-Hündin, sehr verspielt und richtig dickköpfig, so wie ich … manchmal. Gehe ich wandern, so checke ich vorher ab, ob es auf der Route auch bewirtschaftete Almhütten gibt, damit ich nicht verhungern muss.

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