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Bär, Luchs und Wolf

M E D I E N I N F O R M A T I O N

BÄR, WOLF und LUCHS im NATIONALPARK HOHE TAUERN

NP-Dir Wolfgang Urban: „Professionalität und Sensibilität gefordert“

In einer zweitägigen Tagung in der Nationalparkgemeinde Hüttschlag setzen sich derzeit Experten und Interessierte aus nah und fern mit dem Thema der Rückkehr der großen Beutegreifer Bär, Luchs und Wolf auseinander. Dass diese drei ehemals heimischen Großraubtiere auf dem Vormarsch Richtung Ostalpen und damit Richtung Hohe Tauern sind – und das gleich aus mehreren Wander- und Ausbreitungsrichtungen – ist eine Tatsache. Wie wird man damit umgehen? Bietet sich der Nationalpark Hohe Tauern, der größte Nationalpark der Alpen, als geeignetes Rückzugsgebiet an? Mit welchen Konsequenzen für Grundeigentümer, Jäger, Touristen? Welche Anforderungen ergeben sich an das Management im Nationalpark? Das sind schon längere Zeit die Herausforderungen, denen sich der Nationalpark zu stellen hat. 

Gemäß der Fauna-Flora-Habitatschutz Richtlinie der Europäischen Union und anderer internationaler Konventionen sind Bär, Luchs und Wolf eigentlich in allen Mitgliedsstaaten gleich streng geschützt, ob mit oder ohne Nationalpark. Dennoch darf von einem Nationalpark eine klare Positionierung erwartet werden. Das knowhow und die Erfahrungen einer Nationalparkverwaltung im Naturraummanagement sollten der Region Sicherheit geben, dass sensibel mit dieser Frage umgegangen wird. NP-Dir Wolfgang Urban dazu: „Im Nationalpark Hohe Tauern sind wir trotz unserer großen Fläche von 1.836 km² sehr skeptisch, was die Lebensraumeignung betrifft“. Entgegen der euphorischen Forderung mancher Experten und NGOs gibt es eine Bundesländer übergreifende Entscheidung aus dem Jahre 2006, keine aktiven Wiedereinbürgerungsmaßnahmen wie in anderen Regionen Europas oder wie beim Bartgeier in den Hohen Tauern zu treffen.

Wenn nun aber eine natürliche Einwanderung ins Haus steht, muss fachlich fundiert gehandelt werden. Vieles, was heute Experten aus anderen Ländern über das Managament von Bär, Luchs und Wolf berichten, erscheint in den Hohen Tauern nicht realistisch, wie zB die Behirtung von Schaf- und Ziegenherden im freien Gelände oder die Aufgabe von Wildtierfütterungen im Winter, zieht Urban eine nüchterne Bilanz. Um die künftige Entwicklung im Nationalpark genau beobachten und richtig einschätzen zu können braucht es Experten. Bereits heute arbeiten 3 Berufsjäger im Nationalpark, eine Lehrstelle soll in Kürze dazu kommen. Laut Urban weisen diese die beste Ausbildung für den art- und lebensraumangepassten Umgang mit Wildtieren auf, es wäre unverantwortlich, dafür Nationalpark Ranger, die sich hauptsächlich mit Bildung und Besucherinformation sowie Gebietsaufsicht und der Instandhaltung von Infrastruktur beschäftigen, einzusetzen. Jedenfalls werden alle Erkenntnisse und Entscheidungen in enger Absprache mit den Grundeigentümern und der Jägerschaft zu treffen sein. Dieses partnerschaftliche Vorgehen hat auch in der Vergangenheit eine erfolgreiche Entwicklung des Nationalparks garantiert.Bär-am-Zaun

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