Schwerelos

Gleitschirmflug vom Hundegg

Der Traum vom Fliegen ist wohl gleich alt wie die Menschheit. Wer möchte nicht einmal frei wie ein Vogel genüssliche durch die Lüfte gleiten. Und eines ist klar: Je diffiziler das Fluggerät, umso größer das Flugerlebnis. Es ist zwar nett, aus einem großen Ferienflieger bei der Reise in den Süden aus dem Fenster zu schauen und die Welt aus der Vogelperspektive zu sehen. Ein echtes Fluggefühl kommt dabei allerdings nicht auf. Das exakte Gegenstück dazu ist wohl ein Gleitschirm, wo man am sprichwörtlich „seidenen Faden“ hängt und einem der Wind so richtig um die Ohren pfeift.

Das Aktivprogramm von Berg-gesund bietet dieses Erlebnis im Rahmen von „Hike & Fly“ wöchentlich im Großarltal an: Hinauf wandern und hinunter mit dem Gleitschirm. Nun ja, und nachdem man als eingefleischter Touristiker die Angebote alle möglichst persönlich kennen soll, um sie auch gut vermarkten zu können, habe ich mich als „Nicht-Flieger“ letzte Woche am Freitag mit Sepp Kendler, Andreas Lainer, Bernhard Kendler und Klaus Gfrerer – einer Gruppe gut gelaunter Pragleiter aus dem Großarltal und Peter Hafner – Tandem-Pilot aus Bischofshofen – auf den Weg gemacht.

Kurz vor der Abfahrt mit dem Wanderbus

Unser Ziel war der Hundegg (2.079 m) im Bergsteigerdorf Hüttschlag. Mit Taxi 600 ging es erst hoch zur Hallmoosalm. Ab hier war ein ca. 2-stündiger Fußmarsch angesagt. Also flux die schweren Schirme geschultert und munter drauf los. Je nach Bauart haben die Schirme neueren Datums so zwischen 8 und 12 Kilo, dazu kommt noch etwas Jause und ausreichend zu trinken. Nicht so allerdings für mich. Die Ausrüstung für den Tandemschirm bringt rund 25 – 30 kg auf die Waage. Peter Hafner – mein Tandempilot – schulterte den großen Schirm in dem einen Rucksack und ich in einem weiteren den gesamten Rest wie etwa die 2 Sitze, 2 Helme, Gurte, Kamera, Jause, … So brachte mein Rucksack gesamt wohl +/- 18 kg auf die Waage. Über den Steig vorbei an „Mühlegg“ haben wir uns den Hundegg vorgenommen und ich muss sagen, bei der Hitze und dem schweren Gepäck hat er seinem Namen alle Ehre gemacht.

Unterwegs ein paar Blaubeeren („Schwoschzbee“) naschen

Um Punkt 12.00 Uhr war der Gipfel erreicht. Erst mal etwas rasten und die durchgeschwitzten Shirts zum Trocknen aufhängen. Sepp Kendler und Peter Hafner machen sich gleich auf die Suche nach dem idealen Startplatz. Hier oben ist es auf jeden Fall zu windig, da können wir nicht starten. Die gewünschte Thermik lässt auch noch auf sich warten. Es ist einfach zu warm – hier oben gleich warm wie unten im Tal. Richtige Thermik stellt sich wohl erst am späten Nachmittag ein. Ich verstehe nichts davon und genieße einfach den herrlichen Ausblick mit einem grandiosen Panorama. Der Hundegg zählt wohl zu den schönsten Aussichtsbergen im Großarltal. Man überblickt nahezu das gesamte Tal der Almen. Gemütlich in der Sonne liegend genieße ich meine Jause und tanke jene Kalorien nach, die ich beim Hochgehen herausgeschwitzt habe.

Rundumblick vom Hundegg – einfach genial – man sieht fast das gesamte Großarltal

Mittlerweile ist der ideale Startplatz gefunden. Wir gehen rund 200 Höhenmeter hinunter und starten letztendlich von dort in Richtung Talschluss. Kurz den Startplatz von herumliegenden Ästen befreien, dann kann das Auslegen der Schirme beginnen. Sorgfältig wird die Ausrüstung geprüft, jedes einzelne Seil muss richtig liegen. Dann rein in die warme Kleidung, Helm auf und los geht´s. Einer nach dem anderen startet in luftige Höhen. Schließlich sind auch wir dran. Peter gibt mir eine kurze Anweisung und wir starten. Nur wenige Schritte braucht es, bis wir in der Luft schweben. Juuuhuuhuuhuuiii !!!!! Grandios – aber was schreibe ich lange, sehen Sie doch selber (Filmaufnahmen von Peter Hafner und Sepp Kendler):

Nach ca. ¼ Stunde Flug landen wir beim Aschaustüberl und stärken uns mit frischen Eierschwammerln mit Semmelknödel. Ein Gedicht! Es ist schon schön, da leben und arbeiten zu dürfen, wo andere Leute Urlaub machen 🙂 .

Munter drauf los: Bernhard, Andi, Klaus, Peter, Sepp (v.l.n.r.)
Selbst die Kühe am Weg freuen sich an diesen heißen Tagen über eine nasse Abkühlung
Sepp und Peter geben das perfekte Tempo vor
Aufstieg zum Hundegg
Der letzte steile Anstieg
Der Gipfel ist schon in Sicht
Unser Ziel - der Hundegg - ist erreicht
Gipfelkreuz am Hundegg
Blick hinüber zum Spielkogel
Der gemeinsame Startplatz wird ins Visier genommen
Schirme abgelegt, jeder sucht sich seinen Platz
Andreas Lainer bei der Endkontrolle
... und gleich geht´s los
Gleich hebt er ab
Frei wie ein Vogel
Peter legt unseren Schirm aus
Peinlich genau wird nochmals alles kontrolliert
Kurz vor dem Start - die Spannung steigt
Nun sind auch wir in der Luft
Gleitschirmflug vom Hundegg
Gleitschirmflug vom Hundegg
Gleitschirmflug vom Hundegg
Gleitschirmflug vom Hundegg
Gleitschirmflug vom Hundegg - über uns Sepp Kendler
Gleitschirmflug vom Hundegg - über uns Sepp Kendler
Gleitschirmflug vom Hundegg - neben uns Sepp Kendler
Gleitschirmflug vom Hundegg - hinter uns Sepp Kendler
Gleitschirmflug vom Hundegg - hinter uns Sepp Kendler
Gleitschirmflug vom Hundegg - hinter uns Sepp Kendler
Gleitschirmflug vom Hundegg
Gleitschirmflug vom Hundegg - kurz vor dem Landeanflug
Gleitschirmflug vom Hundegg - gut gelandet
Toll war´s. Danke Peter für den super Flug !!!
Thomas Wirnsperger: Liebe Großarltal-Freunde! Ich darf mich Ihnen hier kurz vorstellen. Mein Name ist Thomas Wirnsperger, ich leite den Tourismusverband Großarltal seit dem Jahr 1991 und gehöre somit schon zum "touristischen Urgestein" der Region bzw. des Salzburger Landes. Der Beruf ist für mich mehr als nur eine Arbeitsstelle, er ist Teil meines Lebensinhaltes. Es ist schön, das Angebot unseres herrlichen Tales mitgestalten zu dürfen und ein Privileg, hier wohnen und arbeiten zu dürfen, wo Sie Ihren Urlaub verbringen. Als Einheimischer kenne ich natürlich all die Vorzüge unserer einzigartigen Landschaft und genieße in meiner Freizeit den Aufenthalt in der Natur, egal ob beim Wandern auf die zahlreichen Almen und Gipfel oder beim Skifahren. Mein langjähriges Hobby ist die Musik. Mit meiner Harmonika bzw. am Keyboard bin ich zumeist mit meinen beiden Freunden Hans und Joe unterwegs, gemeinsam sind wir als "Die Flöhe" bekannt. Neuerdings bin ich auch öfters mit meiner Kamera anzutreffen und habe die Fotografie als weiteres, mittlerweile sehr (zeit-)aufwändiges Hobby für mich entdeckt. Und das Wichtigste zum Schluss: Das ist meine Familie mit meiner Frau Renate und meinen beiden Kindern Christina und Thomas.

Kommentare ansehen (1)

  • Hallo Thomas,

    dieses Erlebnis werde ich im September auch haben. Ich wollte schon im Juli einen Flug machen. Dies hatte aber leider nicht geklappt.

    Jetzt freue ich mich auf den nächsten Versuch. Bis bald zum 4. Internationalen Modellsegelflieger Freundschaftstreffen im Großarltal 2015.

    Beste Grüße

    Jürgen Witt

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