Eisklettern im Großarltal

Mal ganz ehrlich: Eisklettern, das hatte für mich bislang immer so einen Hauch von Abenteuer, Grenzerfahrung und unkalkulierbarem Risiko. Meldungen darüber, dass „Eiszapfen“ gefrorener Wasserfälle abgebrochen sind, kurz nachdem sie beklettert worden sind, geistern immer noch irgendwo in meinem Kopf herum.

Dass das Ganze aber auch komplett sicher betrieben werden kann und ein wirklich interessanter Sport für Jung und Alt ist, davon konnte ich mich letzte Woche hier bei uns im Großarltal überzeugen. Der Verein „Berg-Gesund“ (s. dazu Artikel kürzlich hier im Großarltal-Blog) bietet diesen Winter jeden Dienstag „Schnupper-Eisklettern“ an. Dazu wurde am Ortseingang von Großarl ein nordseitiger Fels in mühevoller Arbeit vereist. Das Eis liegt wie ein dicker Panzer auf der fast senkrechten Wand. Nur früh morgens spitzen für etwa eine Viertelstunde einige Sonnenstrahlen auf die Wand, danach liegt sie komplett im Schatten und wird bei gleichbleibenden Wetterbedingungen wohl noch bis weit in den April hinein halten.

Bergführer und Eiskletterprofi Sepp Inhöger empfängt die Gruppe – 5 Gäste des Hotels Oberkareis. Sie kommen allesamt aus Hamburg und sind absolute Neulinge auf diesem Gebiet. „Sollen wir Sie siezen oder duzen“, fragt einer der Gruppe den Bergführer. „In de Berg samma per Du, i bin da Sepp“ sagt Inhöger mit einem kurzen Augenzwinkern aus seinem sonnengegerbten Gesicht. Und so ist das sprichwörtliche „Eis“ gleich gebrochen, die Gruppe versteht sich von Anfang an hervorragend. Alle haben sie die passende Freizeitkleidung an, die richtigen Schuhe samt der Eisen drauf, Klettergeschirr, Helme und die kleinen Pickel bringt der Sepp für alle Teilnehmer mit.

Nach kurzem Anstieg von nur etwa 5 Minuten ist die vereiste Wand erreicht. Das Einrichten der Seilsicherung übernimmt Sepp, dann geht es los. Um ein Gefühl für die neuen Sportgeräte zu bekommen gibt es erste Übungen im steilen Gelände unterhalb der Wand. „Schön die Hände und Beine strecken, das spart Kraft. Und die Ferse schön nach unten strecken“, erklärt Sepp.

Anseilen, sichern und schon geht es los. Sicherheit & Kompetenz wird bei Berg-Gesund gross geschrieben. Einer nach dem anderen kommt einmal dran und steigt das blau schimmernde Eis empor.

„Immer schön die Ferse nach unten strecken und den Pickel fest einschlagen oder in passende Ritzen setzen. Gut machst du das! Mit den Füßen nutzt du am besten natürliche Tritte. Wenn du keine findest, dann hau einfach die Eisen fest hinein in das Eis“, motiviert Sepp Franziska, die gerade dran ist und binnen weniger Minuten ganz hinauf klettert und oben am Ziel zur Belohnung ein paar wärmende Sonnenstrahlen erhascht. Aber kalt ist ihr eh nicht. Dafür sorgt der kräfteraubende Aufstieg gepaart mit der Ausschüttung von Adrenalin und Endorphinen. Ein Glücksgefühl, es geschafft zu haben und ganz oben zu stehen. Es war wohl einer der Highlights im diesjährigen Winterurlaub im Großarltal, das Eisklettern mit Bergprofi Sepp Inhöger aus dem Team von Berg-Gesund.

Kletterfels, früh morgens kurz im Sonnenlicht
5 Min. Zustieg über kurzen, schönen Wanderweg
Erste "Gehversuche" im Gelände

 

Thomas Wirnsperger: Liebe Großarltal-Freunde! Ich darf mich Ihnen hier kurz vorstellen. Mein Name ist Thomas Wirnsperger, ich leite den Tourismusverband Großarltal seit dem Jahr 1991 und gehöre somit schon zum "touristischen Urgestein" der Region bzw. des Salzburger Landes. Der Beruf ist für mich mehr als nur eine Arbeitsstelle, er ist Teil meines Lebensinhaltes. Es ist schön, das Angebot unseres herrlichen Tales mitgestalten zu dürfen und ein Privileg, hier wohnen und arbeiten zu dürfen, wo Sie Ihren Urlaub verbringen. Als Einheimischer kenne ich natürlich all die Vorzüge unserer einzigartigen Landschaft und genieße in meiner Freizeit den Aufenthalt in der Natur, egal ob beim Wandern auf die zahlreichen Almen und Gipfel oder beim Skifahren. Mein langjähriges Hobby ist die Musik. Mit meiner Harmonika bzw. am Keyboard bin ich zumeist mit meinen beiden Freunden Hans und Joe unterwegs, gemeinsam sind wir als "Die Flöhe" bekannt. Neuerdings bin ich auch öfters mit meiner Kamera anzutreffen und habe die Fotografie als weiteres, mittlerweile sehr (zeit-)aufwändiges Hobby für mich entdeckt. Und das Wichtigste zum Schluss: Das ist meine Familie mit meiner Frau Renate und meinen beiden Kindern Christina und Thomas.

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