Gezähmte/Ungezähmte Natur

Die unterste und größte der Sperren im Unterberggraben

Letzte Woche Freitag wurde uns wieder einmal vor Augen geführt, welch immense Kraft die Natur in sich birgt. Es war ein ganz normaler Tag mit „gefühlt“ einem leichten Sommergewitter am Abend mit zahlreichen grellen Blitzen und heftigem Donnergrollen. Gegen 21.00 Uhr heulen die Sirenen auf, die Feuerwehr rückt aus. Wird wohl ein Graben übergegangen sein.

Großarl, am Samstag 2. August 2014 am frühen Vormittag

Am Samstag früh lacht die Sonne vom Himmel. Ich mache ein Bild von oberhalb der Kirche und will es auf Facebook stellen, um die Wanderer zu motivieren, diesen herrlichen Tag für eine schöne Bergtour zu nutzen. Dann erfahre ich von 2 Straßensperren unmittelbar in der Nähe des Ortszentrums und entschließe mich nachzusehen, was da los ist. Schnell wird mir klar, dass der Regen der letzten Nacht mehr war als ein leichtes Sommergewitter. Punktuell gab es im Bereich des Aigenalmtales und des Kreuzkogels derartigen Starkregen und Hagel, dass dort mehrere Muren abgegangen und Bäche über die Ufer getreten sind. Während der „Unterberggraben“ vorsorglich durch mehrere Wildbachsperren verbaut ist wartet man beim Aigenalmbach noch auf die Verbauung. Dementsprechend unterschiedlich sind auch die Folgen des Unwetters.

Der Unterberggraben ist durch zahlreiche Wildbachsperren verbaut. Technische Einbauten in der Natur, die bei so manchem Betrachter Kopfschütteln ob deren Häufigkeit und Dimension auslösen. Wofür so groß? Warum so viele? Muss das wirklich sein – bei dem kleinen Rinnsal, das da gerade den Berg herunter kommt? So fragt manch Interessierter. Die Antwort ist: JA. Beim letzten Unwetter wird einmal mehr klar, wie wichtig diese Sperren sind, die in nur einer Nacht bei einem einzigen Gewitter randvoll zugeschüttet wurden und die Unterlieger so vor gröberen Schäden bewahrt haben. Trotz der Sperren ist der Bach unten an der Großarler Ache noch über die Ufer getreten und hat sowohl den Radweg als auch die Großarler Ache kurzzeitig überspült. Kaum auszumalen, was geschehen wäre, wenn die Verbauung nicht existiert hätte. Jetzt gilt es, die Sperren möglichst schnell wieder auszuräumen und frei zu machen, denn die Gewitterneigung bleibt auch in den nächsten Tagen aufrecht.

Die unterste der Sperren, höher als ein Einfamilienhaus
Die unterste und größte der Sperren im Unterberggraben
Dunkel schwarz schießt die dreckige Brühe hervor
Die selbe Sperre von der anderen Seite: randvoll
Geröll und Bäume werden von den Sperren zurückgehalten
Blick von der vorderen Sperre zur hinteren, wesentlich höher gelegenen
Sperre für Sperre sind randvoll
Sperre für Sperre sind randvoll
Sperre für Sperre sind randvoll
Wo sonst ein schaler Bach rinnt, ist jetzt ein breiter Schwemmkegel
An der Einmündung in die Großarler Ache kam es am Freitag zu Überflutungen
Die Radwegbrücke wird wieder freigebaggert

Nicht so positiv verlaufen ist das ganze Unwetter für die unteren Anrainer am Aigenalmbach, der noch immer auf seine Verbauung wartet. Aus dem kleinen Bächlein wurde ein reißender Wildbach, mitgeführtes Geröll führte dazu, dass das Bachbett des sonst kleinen Grabens immer höher und höher zugefüllt wurde und die Wassermassen dann schließlich über die Ufer getreten sind. Äste, Wurzeln und Geröll drohten, diverse Brücken zu verklausen. Einzelne Häuser sowie Felder wurden überflutet. Große Bagger waren rund um die Uhr im Einsatz und verhinderten Schlimmeres. Eine schlaflose Nacht für viele Anrainer die nun tagelang damit beschäftigt sind, die Schäden zu beseitigen. Die Straße wurde bereits am Samstag Vormittag wieder frei gegeben. Noch im heurigen Sommer soll mit der Verbauung des Aigenalmbaches begonnen werden. Der Wandersteig im unteren Bereich des Weges – also die Abkürzung entlang dem Graben und durch den Wald – wurde komplett weggespült und ist bis auf weiteres gesperrt. Er wird erst wieder nach erfolgter Verbauung instandgesetzt. Der „normale“, althergebrachte Wanderweg zur Aigenalm ist natürlich frei und gut begehbar. Wollen wir hoffen, dass die Verbauung zügig vorangeht und bis dahin gröbere Gewitter ausbleiben.

Mit Schutt und Schlamm sind einzelne Wiesen überflutet
Aufräumarbeiten am Aigenalmbach
Steine, Schlamm und Holz versperren den Graben.
Steine, Schlamm und Holz versperren den Graben.
Nach stundenlangen Baggerarbeiten ist immer erst ein wenig Platz unter der Brücke
Mit Schutt und Geröll übersät sind die Wiesen
Mit Schutt und Geröll übersät sind die Wiesen
Mit Schutt und Geröll übersät sind die Wiesen
Aufräumarbeiten an der Einmündung des Aigenalmbaches in die Großarler Ache

 

Thomas Wirnsperger: Liebe Großarltal-Freunde! Ich darf mich Ihnen hier kurz vorstellen. Mein Name ist Thomas Wirnsperger, ich leite den Tourismusverband Großarltal seit dem Jahr 1991 und gehöre somit schon zum "touristischen Urgestein" der Region bzw. des Salzburger Landes. Der Beruf ist für mich mehr als nur eine Arbeitsstelle, er ist Teil meines Lebensinhaltes. Es ist schön, das Angebot unseres herrlichen Tales mitgestalten zu dürfen und ein Privileg, hier wohnen und arbeiten zu dürfen, wo Sie Ihren Urlaub verbringen. Als Einheimischer kenne ich natürlich all die Vorzüge unserer einzigartigen Landschaft und genieße in meiner Freizeit den Aufenthalt in der Natur, egal ob beim Wandern auf die zahlreichen Almen und Gipfel oder beim Skifahren. Mein langjähriges Hobby ist die Musik. Mit meiner Harmonika bzw. am Keyboard bin ich zumeist mit meinen beiden Freunden Hans und Joe unterwegs, gemeinsam sind wir als "Die Flöhe" bekannt. Neuerdings bin ich auch öfters mit meiner Kamera anzutreffen und habe die Fotografie als weiteres, mittlerweile sehr (zeit-)aufwändiges Hobby für mich entdeckt. Und das Wichtigste zum Schluss: Das ist meine Familie mit meiner Frau Renate und meinen beiden Kindern Christina und Thomas.

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