Kreer Hubert jun. (ehem. Bergrettungschef in Hüttschlag) machte am 17. Juli 2014 eine Bergtour auf den Weinschnabel. Er traute seinen Augen nicht, als plötzlich 2 Steinböcke zwischen Weinschnabel und Marchkarscharte auf 2.600 m am Grat zwischen Hüttschlag und Malta seinen Weg kreuzten. Er machte gleich 2 wunderbare Fotos. Es ist das erste mal, dass in Hüttschlag in freier Wildbahn Steinböcke gesichtet werden konnten – eine riesen Sensation. Nun wäre es interessant, wo diese zwei Steinböcke herkommen. Sind es gar schon Ankömmlinge von zehn Stück Steinwild, die am 10.7. in Flachau (Gasthofplateau) ausgewildert wurden ? Oder kommen sie vom Glocknergebiet, wo ja Steinwild schon vorkommt ? Vielleicht kennt jemand die zwei Steinböcke und kann daher Auskunft über die Herkunft geben. Wir freuen uns jedenfalls sehr über diese Sichtung. Der Steinbock wurde in früherer Zeit stark mystifiziert, was dazu führte, dass fast alles Verwertbare des Steinbocks, vom Blut über die Haare bis zu den Exkrementen als Medizin gegen verschiedene Krankheiten eingesetzt wurde. Dies führte fast zum Aussterben der Art in Europa. Am Anfang des 19. Jahrhunderts war der Steinbock im gesamten Alpenraum bis auf etwa 100 Tiere im italienischen Gran Paradiso ausgerottet. Dank eines erfolgreichen Wiederansiedlungsprogrammes aus diesem Restbestand von etwa 100 Tieren ist der Steinbock inzwischen wieder in weiten Teilen seines ursprünglichen Lebensraumes verbreitet. Alle heute in den Alpen lebende Steinböcke stammen von diesen 100 Tieren ab.