Frühlingszeit ist Blütezeit

Alpen-Kuhschelle

Irgendwie hat es schon Tradition, dass meine ersten Touren im Frühling nicht große Gipfel oder etwa hoch gelegene Almen zum Ziel haben, sondern viel mehr die vielen herrliche Blumenwiesen zwischen Berg und Tal. Dabei gilt einmal mehr der Slogan „Der Weg ist das Ziel“ – vorausgesetzt man nimmt sich die Zeit, die Schönheiten am Wegesrand in aller Ruhe zu betrachten und zu genießen. Dabei kann man nicht nur die herrliche Natur beim Aufblühen erleben, sondern eigentlich auch gleich 3 Jahreszeiten an einem Tag. So auch heuer bei meinen ersten Wanderungen Richtung Gerstreit– und  Saukaralm sowie im hinteren Ellmautal. Eigentlich sind es ja gar keine richtigen Wanderungen, sondern viel mehr „ausgedehnte Spaziergänge“ :-).

Ich starte im Tal. Die Bauern sind gerade mit der Heuarbeit beim ersten Schnitt beschäftigt. Es ist also schon Sommer im Tal. Ich – von der Hautfarbe her noch kasweis und mit nur mäßiger Kondition – bin eigentlich noch gar nicht an den Sommer gewohnt, lenke meine Schritte endlich wieder einmal bergwärts. Ja und wieder einmal ist das Ellmautal Ziel meiner Wanderung. Nach etwas mehr als einer halben Stunde erreiche ich die Filzmoosquellen, wo die Hauptschule im letzten Sommer ein interessantes Projekt gestartet hat. Den Attributen „Wasser, Leben, Vielfalt“ ist jetzt wohl auch noch der Begriff „Vergänglichkeit“ hinzuzufügen. Der Winter hat ganz schön seine Spuren hinterlassen.

Schulprojekt Filzmoosquellen – „Wasser-Leben-Vielfalt“

Apropos Winter: Auch wenn viele es nicht glauben, dieser Winter war auf den Bergen ganz schön schneereich – oben liegt jetzt sicher noch mehr Schnee als letztes Jahr zur selben Zeit. Das bekomme ich gleich zu spüren. Oben auf Höhe der Filzmoosalm beginnen die ersten Schneeflecken. Knapp darunter sind die Wiesen übersät mit Tausenden von Krokussen. Dazwischen Huflattich und die zarten Alpenglöckchen (Soldanellen). – Frühling in den Bergen.

Krokuswiese an der Filzmoosalm

Ich lenke meine Schritte weiter bergwärts und stehe schon bald mitten im Schnee. Ein Hauch von Winter umringt mich. Aber nur rein optisch. Denn da ist dieser außergewöhnlich warme Wind, der auch hier oben Temperaturen von jenseits der +20 Grad bringt. Die Luft kommt direkt aus Afrika zu uns – und so sieht sie auch aus: voller Saharasand. Ich kann mich kaum erinnern, jemals eine so diesige Luft gesehen zu haben. Oben am Grat angekommen sehe ich gerade mal über´s Tal hinweg, dann ist Schluss mit der Fernsicht. Ganz anders als sonst gewohnt habe ich statt eines weiten Panoramas mit den unzähligen Gipfeln der Hohen Tauern gerade mal ein paar verschwommene Bergspitzen vor mir und der sonst knallblaue Himmel erstrahlt in fahlem Grau. Ja selbst die Strahlen der Sonne kommen gefiltert hier unten an. Mein Weg hat mich längst wieder aus dem Schnee in die Sonnseite geführt, die hier abseits markierter Wege im felsigen Kalkgestein förmlich von Gamsbleame (Aurikel) übersäht ist. Dazwischen Enzian, Schneeheide, Heidelbeersträucher, … – die ganze bunte Farbenpalette.

Aurikel – „Gamsbleame“

Ja und während ich bei dieser Wanderung in früheren Jahren schon oft einen Steinadler zu Gesicht bekommen habe, kommt die „Gefahr“ heute nicht aus der Luft, sondern lauert am Boden: Eine schwarze Kreuzotter („Höllenotter“) legt sich mir in den Weg. Sie scheint von meinem Auftauchen hier abseits ausgetretener Pfade genauso überrascht zu sein wie ich. Ich entgegne ihr mit dem nötigen Respekt, denn sie hat mich fest im Visier. Beim Abstieg treffe ich dann noch auf eine weitere Kreuzotter. Diesmal eine noch kleine, junge. Braun, mit schönem Zick-Zack-Muster. Sie ist so schnell weg und im Unterholz verschwunden, dass ich sie leider nicht vor die Linse bekommen habe. Vor den kleinen sollte man sich besonders in Acht nehmen. Sie sind besonders schnell und haben schon die selbe Menge Gift, wie ausgewachsene Exemplare.

Schwarze Kreuzotter „Höllenotter“ in Drohstellung – zischend und mit leicht erhobenem Kopf

Zurück auf dem Weg wende ich mich wieder den angenehmeren Dingen des Lebens zu, die da wären: Almjause, herrlich frisches Quellwasser, … und überall bunte Farbtupfer in der Landschaft. Zum Auftakt des Salzburger Almsommers zaubert der Frühling einen einmaligen Blütenteppich in die faszinierende Berglandschaft. Einige besonders schöne Blumen habe ich für Sie festgehalten.

Übrigens: Mittlerweile haben bereits zahlreiche Almen im Großarltal für Sie geöffnet. Hier geht´s zur Liste der aktuell bewirtschafteten Almhütten.

Heuarbeit 2014_2
Heuarbeit 2014_1
Schulprojekt Wasser-Leben-Vielfalt
Schulprojekt Wasser-Leben-Vielfalt
Schulprojekt Wasser-Leben-Vielfalt
Schulprojekt Wasser-Leben-Vielfalt
Schulprojekt Wasser-Leben-Vielfalt
Schulprojekt Wasser-Leben-Vielfalt
Sumpfdotterblumen
"Schuastanagei" vor der Filzmoosalm
Krokuswiese an der Filzmoosalm
Krokusse und Alpenglöckchen vor der Kulisse des Draugsteins
Krokuswiese an der Filzmoosalm
Krokuswiese an der Filzmoosalm
Krokusse
Krokusse
Soldanellen ("Alpenglöckchen")
Seidelbast
Huflattich
Huflattich
Heidelbeer-Blüten
Heidelbeer-Blüten
Soldanellen ("Alpenglöckchen")
Farbenfroher Käfer
Schneeheide (Erika)
Vergissmeinnicht
Stängelloser Enzian
Stängelloser Enzian
Aurikel - "Gamsbleame"
Aurikel - "Gamsbleame"
Aurikel - "Gamsbleame"
Auf und auf ist der Fels übersäht von der seltenen Aurikel
Auf und auf ist der Fels übersäht von der seltenen Aurikel
Zirbe - (Über-)Lebenskünstler
Schattenbildnis
Die Zirbe gilt als Lebenskünstler im felsigen Hochgebirge
Schattenspiel
Auf und auf ist der Fels übersäht von der seltenen Aurikel
Aurikel - "Gamsbleame"
Aurikel - "Gamsbleame"
Aurikel - "Gamsbleame"
Lebenspartnerschaft von Aurikel & Enzian
Blick vom Schneibenstein zum Draugstein
Kein Gipfelkreuz, dafür eine abgestorbene Zirbe ziert den Gipfel
Der Saharasand verdunkelt selbst die Sonne und lässt diese alte Lärche im gespenstischen Licht erscheinen
Schwarze Kreuzotter - "Höllenotter"
Schwarze Kreuzotter - "Höllenotter" in Drohstellung
Schwarze Kreuzotter - "Höllenotter" in Drohstellung
Quelle - Ursprung allen Lebens
bestes Quellwasser, das Gold unserer Zeit
Farn-Herz
Ende des alten oder Anfang eines neuen Weges ???
Almtor - Welche Überraschung wohl dahinter liegt?
Stängelloser Enzian
Stängelloser Enzian
Enzian auf Almweide
Jungrinder freuen sich über frische Gräser und Almkräuter
Alpenanemone
Alpenanemone
Stängelloser Enzian
Stängelloser Enzian
Stängelloser Enzian
In Reihe und Glied
Alpen-Kuhschelle
Alpen-Kuhschelle
Alpen-Kuhschelle

 

Thomas Wirnsperger: Liebe Großarltal-Freunde! Ich darf mich Ihnen hier kurz vorstellen. Mein Name ist Thomas Wirnsperger, ich leite den Tourismusverband Großarltal seit dem Jahr 1991 und gehöre somit schon zum "touristischen Urgestein" der Region bzw. des Salzburger Landes. Der Beruf ist für mich mehr als nur eine Arbeitsstelle, er ist Teil meines Lebensinhaltes. Es ist schön, das Angebot unseres herrlichen Tales mitgestalten zu dürfen und ein Privileg, hier wohnen und arbeiten zu dürfen, wo Sie Ihren Urlaub verbringen. Als Einheimischer kenne ich natürlich all die Vorzüge unserer einzigartigen Landschaft und genieße in meiner Freizeit den Aufenthalt in der Natur, egal ob beim Wandern auf die zahlreichen Almen und Gipfel oder beim Skifahren. Mein langjähriges Hobby ist die Musik. Mit meiner Harmonika bzw. am Keyboard bin ich zumeist mit meinen beiden Freunden Hans und Joe unterwegs, gemeinsam sind wir als "Die Flöhe" bekannt. Neuerdings bin ich auch öfters mit meiner Kamera anzutreffen und habe die Fotografie als weiteres, mittlerweile sehr (zeit-)aufwändiges Hobby für mich entdeckt. Und das Wichtigste zum Schluss: Das ist meine Familie mit meiner Frau Renate und meinen beiden Kindern Christina und Thomas.

Kommentare ansehen (1)

  • Hallo Thomas,

    da hast Du mal wiedersehr schöne Bilder geschossen. Ich freue mich schon auf meinen Urlaub in zwei Wochen im Tal. Dieses mal sind es ganze zwei Wochen die ich bleiben kann.
    Natürlich bin ich im Herbst auch wieder zwei Wochen im Tal. Das ist ein MUß :-)))Wir sehen uns ;-))

    Grüße aus der schönen Eifel

    Jürgen

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