Manchmal kommt es anders, als man denkt

Rettungsheli bringt Bergretter

Gestern durfte ich eine Skitourengruppe des Alpenvereins Edelweiss aus Wien auf den Austuhl (2.151 m) begleiten. Wir wählten dieses Ziel, da wir hofften, dass hier der Föhnsturm nicht diese Heftigkeit haben wird, wie auf den beliebten Skitourenzielen in Hüttschlag. Eine andere Überlegung war auch, dass die Lawinengefahr am Südosthanges des Austuhles im Vergleich zu den nordseitigen Hängen als mäßig eingestuft werden konnte. Wir hatten mit unseren Überlegungen recht, denn der Aufstieg war problemlos, nur ab und zu bekamen wir die heftigen Windböen des Südföhns zu spüren. Gut gelaunt erreichten alle Teilnehmer den Gipfel des Austuhls und freuten sich auf die Abfahrt, da sich auf der durch die Wärme gut gesetzten Schneedecke die ersten Anzeichen eines „Februar-Firns“ zeigten. Wie schon beim Aufstieg teilten wir uns auch bei der Abfahrt in zwei Gruppen. Ich fuhr mit der ersten Gruppe, der auch Ing. Bernhard Stummer – 1. Vorsitzender des Alpenvereins Edelweiss angehörte, bis zur Aualm ab. Die zweite Gruppe unter der Leitung von Dr. Roland Maruna sollte uns in Kürze folgen. Leider hatte Roland nach einigen Schwüngen das Pech, dass er unglücklich stürzte und sich dabei eine schwere Verletzung im Kniebereich zuzog. Der angeforderte Rettungshubschrauber versuchte auf dem Gipfel des Austuhls zu landen, was ihm aber auf Grund der starken Windböen nicht gelang. Er musste abdrehen und Hilfe von der Bergrettung Großarl herbeiholen. Vier Mann der Bergrettung wurden bei schwierigsten Flugbedingungen zum Fuße des Austuhls geflogen. Die Bergretter stiegen zum Verletzten auf, versorgten ihn und brachten ihn mit der Kurztrage (UT2000) zum Landeplatz, wo ihn der Hubschrauber bei nach wie vor schwierigen Bedingungen abholte und zu Tal flog.  So endete die wunderschöne Skitour für den Tourenführer Roland anders, als er es sich dachte und gewünscht hat!

Großer Dank gilt an dieser Stelle dem Piloten des Rettungshubschraubers, der bei grenzwertigen Flugbedingungen Außergewöhnliches leistete, sowie den Kameraden der Bergrettung Großarl, die den Verletzten in kürzester Zeit versorgten und zum Hubschrauber brachten

Aualm, 1.795 m
Schuhflicker
Unterwegs zum Austuhl, 2.151 m
Föhnsturm über Alpenhauptkamm
Auf dem Gipfel des Austuhls, 2.151
Februar-Firn
Rettungsheli bringt Bergretter
Aufstieg zum Verletzten
Versorgung des Verletzten
Abtransport des Verletzten
Verladen des Verletzten
...und ab geht's Richtung Tal
Sepp Kendler: Sepp Kendler, 1956 in Hüttschlag geboren. Besuch der Volksschule im Geburtsort, Hauptschule in Großarl und anschließend Handelsschule in St. Johann im Pongau. Von 1974 bis 2013 im Bankwesen tätig. Verheiratet, drei Kinder und wohnt seit 1982 in Großarl. Die große Leidenschaft fürs Bergsteigen mit 21 Jahren bei einem Bergrettungskurs entdeckt, mit 24 Jahren die Leitung der Bergrettung in Hüttschlag übernommen und diese fünf Jahre lang geführt. 1995 erfolgte unter seiner Federführung die Gründung der Alpenvereins-Ortsgruppe Großarl und 2011 die Umwandlung der Ortsgruppe in die Sektion Großarl-Hüttschlag. Seit 1995 deren Vorsitzender, Schriftführer, Internet- und Office-Beauftragter, Touren- und Wanderführer. 2013 gründet er den Verein BERG-GESUND. Eine weitere große Leidenschaft von ihm ist der Flugsport. Er begann 1979 mit der Drachenfliegerei und ist seit 1986 mit dem Gleitschirm unterwegs. Wenn es möglich ist, kombiniert er das Bergsteigen mit dem Fliegen. Er liest, fotografiert und malt gerne.

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