Doppeltes Bergerlebnis

Die warme Abendsonne beleuchtet das Kreuz auf der "Gabel" (Kitzstein, 2.037 m), hinten v.l.n.r.: Hagengebirge, Tennengebirge, Bischofsmütze, Dachstein

Diesen Beitrag darf ich einem ganz besonderen Gipfel im Großarltal widmen. Vieles daran ist doppelt. Deshalb auch der Titel „Doppeltes Bergerlebnis“.

Von unterwegs während dem Aufstieg gesehen zeigt sich der Berg mit 2 Gipfeln. Man kann beim Anstieg noch gar nicht richtig einschätzen, welcher der beiden nun der höhere ist, da die Optik täuscht und von unten beide „Gipfel“ gleich hoch aussehen, was sich allerdings als Trugschluss erweist, sobald man sich dem Gipfel nähert.

Die Karseggalm, darüber die „Gabel“ (Kitzstein) mit 2 Bergrücken

Die Rede ist vom „Kitzstein“, 2.037 m, hoch über Unterwandalm (1.603 m) und Karseggalm (1.600 m) bzw. über Maurachalm (1.620 m) und Rothofalm (Muggenfeldalm, 1.545 m). Wir Einheimischen nennen ihn allerdings „[Gobbi]“ – also „Gabel“ – was wohl möglicherweise Indiz für die 2 Gipfel sein könnte, da sie im entfernten Sinne auch für die 2 Zinken einer Gabel stehen könnten. Der höhere ist eindeutig der beim Aufstieg von der Karseggalm gesehen rechte. Den anderen könnte man – gesehen von der Maurachalm – quasi als „Vorberg“ bezeichnen. Ich komme von der Karseggalm, lasse den Gipfel vorerst rechts liegen und gehe leicht abwärts hinüber zum niedrigeren der beiden.

Alle zwei Gipfel ziert ein schönes Kreuz. Am Vorberg stand bis dato lediglich ein kleines Gedenkkreuz für Rupert Wallner, der hier im Jahre 1955 bei einem Lawinenunglück ums Leben gekommen ist. Seit wenigen Wochen steht daneben ein großes „Naturkreuz“, gefertigt von Familie Gschwandtl („Maurachbauer“, Großarl) aus einem alten Lärchenbaum, der hier ganz in der Nähe gewachsen ist. Bei genauer Betrachtung sieht man 3 Kreuze: 1 x das Hauptkreuz, symbolisiert durch den Stamm und die beiden großen Äste, die im nahezu rechten Winkel auf annähernd selber Höhe nach links und rechts gewachsen sind. Ein weiteres Kreuz findet man weiter oben am Baum, dessen Wipfel ein „Zwiesel“ ist – er hat also 2 Wipfel. Vom linken Wipfel wachsen dann nochmals 2 Äste weg und symbolisieren so das 2. Kreuz. Das 3. Kreuz wurde am Boden durch Steine ausgelegt. Genau aus dem Schnittpunkt „wächst“ quasi der Baum als Naturkreuz heraus. Die Bilder dazu habe ich vor ca. 3 Wochen aufgenommen, seither wurden dort noch die „12 Apostel“ aufgestellt und einige weitere Symbole errichtet. Bis zur Einweihung des Kreuzes, die wohl noch im Herbst dieses Jahres stattfinden wird, sollte dann alles fertig sein.

Das neue „Natur-Kreuz“ am Vorgipfel der Gabel – gefertigt aus einer alten Lärche

Nach kurzer Fotopause am Vorberg bin ich dann die ca. 5 min. zum Hauptgipfel gegangen und habe dort auf den Sonnenuntergang gewartet. Na ja, und oben am Gipfel stehen dann – wie es der Titel des Beitrages vermuten lässt – zwei Bänke. Eine mit Blick nach Norden zur Maurachalm, zum Sonntagskogel nach St. Johann/Pg. und zur Bergstation der Grafenbergbahn samt Speicherteich in Wagrain. Dahinter Tennen- und Hagengebirge, links davon das Hochkönigmassiv, rechts davon Bischofsmütze und Dachstein. Die andere nach Südwesten gerichtet mit Blick zu Höllwand und Sandkogel, Schuhflicker, Saukarkopf und Gründegg, sowie Großarltal und die Hohen Tauern. Man hat also vom Gipfel aus ein sensationelles Rundum-Panorama, das auf beiden Seiten völlig andere Eindrücke vermittelt.

Auch der Aufstieg ist von beiden Seiten (von Norden über die Maurachalm) und von Süden über die Karseggalm) lohnenswert. Ja und auch zwei Urlaubsgebiete, nämlich das Großarltal und das Kleinarltal mit Wagrain/Kleinarl haben sich diesem Berg angenommen. Aufmerksame Wanderer erkennen dies dort an der auf den ersten Blick zwar gleichen, bei näherer Betrachtung aber doch leicht unterschiedlichen Wanderwegbeschilderung. Übrigens: Das Symbol des Enzians auf den Tafeln weist darauf hin, dass man sich hier auf einer Etappe des Salzburger Almenweges befindet und zwar genau auf der Etappe 18 – beginnend von der Bergstation der Grafenbergbahn in Wagrain bis nach Kleinarl.

Sonnenuntergang an der „Gabel“ (Kitzstein, 2.037 m) I

Ja und während ich so gefesselt von dem herrlichen Sonnenuntergang meinen Blick fast ausschließlich gebannt nach Westen richte, übersehe ich beinahe, was sich genau an diesem Tag hinter mir abspielt: Just an dem Zeitpunkt, wo im Westen die Sonne hinter dem Hochkönigmassiv verschwindet, geht hinter mir im Osten der Vollmond über Ennskrax und Kraxenkogel auf.

Über Ennskrax und Kraxenkogel geht der Mond g´rad auf

Die Gabel – der „zweifache Berg“ – macht mit diesem doppelten Gipfelerlebnis  seinem Namen diesmal besonders alle Ehre.

Die Karseggalm, darüber die "Gabel" (Kitzstein) mit 2 Bergrücken
Aufstieg auf die "Gabel" (Kitzstein, 2.037 m)
Hier oben grasen ganz besondere Weggefährten: Schwarze Angus-Rinder
Unzählige Glockenblumen übersähen mit ihrem zarten Lila die Almwiesen
Das neue "Natur-Kreuz" am Vorgipfel der Gabel - gefertigt aus einer alten Lärche
Bisher stand nur dieses kleine Gedenkkreuz am Vorgipfel der Gabel
Inschrift am Gedenkkreuz in Erinnerung an Rupert Wallner
Steintafel am Gedenkkreuz
Das neue "Kreuz" vereinigt 3 Kreuze in sich: 1 x das Hauptkreuz mit den beiden großen Ästen in der Baummitte, 1 x oben im linken Ast mit den beiden Seitenästen und dann noch 1 x mit dem Steinkreuz am Boden.more
Die drei Kreuze auf der Gabel
Verschnaufpause beim neuen Kreuz am Vorgipfel zur "Gabel"
Blick hinab in Richtung Norden zur Maurachalm, 1.620 m
Blick nach Süden, rechts die Unterwandalm (1.600 m), links die Karseggalm (1.603 m), Bildmitte: Saukarkopf (2.048 m)
Die warme Abendsonne beleuchtet das Kreuz auf der "Gabel" (Kitzstein, 2.037 m), hinten v.l.n.r.: Hagengebirge, Tennengebirge, Bischofsmütze, Dachstein
So lässt sich´s aushalten: Rast in der späten Abendsonne an der "Gabel"
Blick von der Gabel zum Speicherteich der Grafenbergbahn in Wagrain
Über Ennskrax und Kraxenkogel geht der Mond g´rad auf
Vollmond über Ennskraxn (2.410) und Kraxenkogel (2.436)
"Spot an": die letzten Sonnenstrahlen erleuchten die Radstädter Tauern
Sonnenuntergang an der "Gabel" (Kitzstein, 2.037 m) I
Sonnenuntergang an der "Gabel" (Kitzstein, 2.037 m) II
Sonnenuntergang an der "Gabel" (Kitzstein, 2.037 m) III
Sonnenuntergang an der "Gabel" (Kitzstein, 2.037 m) IV
Eisenhut an der "Gabel" (Kitzstein, 2.037 m)
Gleich ist sie weg ...
Gerade noch erwischt - die Sonne verschwindet hinter dem Hochkönigmassiv
... und weg ist sie, die Sonne. - Das Farbenspiel wird immer intensiver
Derweilen hinter mir: Die Berge verschwinden im Grau des Abends während der Mond immer höher steigt
Der Mond in seiner vollen Pracht - aufgenommen mit einem 200er-Tele + 1,4-fach Converter
Ein letzter Blick - ca. 20 min. nach Sonnenuntergang
Knapp oberhalb der Karseggalm das Himmelsschauspiel 1/2 Std. nach Sonnenuntergang
Ein letzter Blick hinüber zu Höllwand und Sandkogel
Thomas Wirnsperger: Liebe Großarltal-Freunde! Ich darf mich Ihnen hier kurz vorstellen. Mein Name ist Thomas Wirnsperger, ich leite den Tourismusverband Großarltal seit dem Jahr 1991 und gehöre somit schon zum "touristischen Urgestein" der Region bzw. des Salzburger Landes. Der Beruf ist für mich mehr als nur eine Arbeitsstelle, er ist Teil meines Lebensinhaltes. Es ist schön, das Angebot unseres herrlichen Tales mitgestalten zu dürfen und ein Privileg, hier wohnen und arbeiten zu dürfen, wo Sie Ihren Urlaub verbringen. Als Einheimischer kenne ich natürlich all die Vorzüge unserer einzigartigen Landschaft und genieße in meiner Freizeit den Aufenthalt in der Natur, egal ob beim Wandern auf die zahlreichen Almen und Gipfel oder beim Skifahren. Mein langjähriges Hobby ist die Musik. Mit meiner Harmonika bzw. am Keyboard bin ich zumeist mit meinen beiden Freunden Hans und Joe unterwegs, gemeinsam sind wir als "Die Flöhe" bekannt. Neuerdings bin ich auch öfters mit meiner Kamera anzutreffen und habe die Fotografie als weiteres, mittlerweile sehr (zeit-)aufwändiges Hobby für mich entdeckt. Und das Wichtigste zum Schluss: Das ist meine Familie mit meiner Frau Renate und meinen beiden Kindern Christina und Thomas.

Diese Website verwendet Cookies.