Verpartnerung auf Großarlerisch

Wie es in Partnerschaften halt ab und zu so ist, ist auch unsere seit 1971 bereits andauernde Skischaukelpartnerschaft Großarltal-Dorfgastein im letzten Jahr vorübergehend etwas brüchig geworden (siehe auch diesen Artikel – hier klicken). Aber nun wurde jenseits des Berges entsprechend aufgeräumt und ein neuer Boden gelegt.

Wir verstehen uns wieder blendend! In eheähnlichen Partnerschaften wäre nun als äußeres Zeichen ein Ringtausch angebracht. Aber unter Firmen? Wir haben nun eine uralte Idee quasi ausgegraben und arbeiten an einem anderen deutlich sichtbaren Verbindungszeichen. Wir setzen den Tunnel ins Gasteinertal endlich um! Nun kommt uns noch zugute, dass hinter der Geschichte unseres Tales eine alte Bergbautradition steht. Nachdem das Bauen eh ganz schön teuer geworden ist, kommen wir gerne zurück zu unseren Wurzeln und werden, immer wenn es die Zeit erlaubt, selbst an der Verbindung buddeln. Unsere Liftler haben schon mit Eifer an diesem Projekt begonnen. Der Standort des Tunnelportals, ungefähr in der Mitte zwischen den 2 Kabinenbahntalstationen (direkt gegenüber dem Bergbahnenparkplatz), kommt dem sehr entgegen. So kann man, wenn die Fahrgastfrequenz niedriger oder an den Kassen wenig los ist, auch einmal zwischendurch schnell weg graben. Erst wenn der Fels dann undurchdringlich wird, werden wir mit Maschinen vorantreiben. Auf der anderen Bergseite tritt der Tunnel dann, sofern wir uns nicht zu sehr vergraben,  gleich neben der Talstation unmittelbar hinter Thomasellis Apres Ski Tempel aus.

Ewig kann es also nicht mehr dauern und das Großarltal ist mit Dorfgastein über einen 6.459 Meter langen Tunnel verbunden. Wenn nun unsere Skigäste nach einem Skitag auf die falsche Talseite geraten (das passiert immer wieder): kein Problem mehr, zurück durch den Tunnel. Mit dem Taxi ist das vom zeitlichen her einmal nicht der Rede wert. Zu Fuß dauert es nach unseren technischen Berechnungen für einen gesunden Menschen auch immerhin nur 1 Stunde und 17 Minuten. Nach einem höchst ausgiebigen Apres-Ski verlängert sich die rechnerische Gehdauer auf 3 Stunden 35 Minuten. Aber selbst das ist noch um vieles besser als die jetzige Lösung vierzig Kilometer um die Berge zu pilgern.

Und es gibt an dieser Verbindung noch einen weiteren entscheidenden Vorteil. Nachdem Dorfgastein um ca. 70 Höhenmeter tiefer liegt als Großarl, geht es im Tunnel leicht bergab. Das war der Grund, warum sich die Gemeinden Großarl und Hüttschlag an diesem Projekt ebenfalls finanziell beteiligen. Durch dieses leichte Gefälle wird nämlich für das Großarltal auch ein neues Retentionsgebiet mit fast unbegrenzter Aufnahmekapazität erschlossen.

Wir freuen uns sehr – dieses Projekt wird unsere Skischaukelpartnerschaft nun ewig unauflöslich verbinden. Glück auf!

Großarltal - Die Mitarbeiter der Großarler Bergbahnen beginnen mit dem Tunnelbau ins Gasteinertal

Josef Gruber: Geschäftsführer der Großarler Bergbahnen, Skitourengeher (das bleibt aber unter uns - ein echter Seilbahner geht keine Skitouren!), Mountainbiker, Berg-/Almgeher mit Leidenschaft, Naturliebhaber (Jäger - jetzt aber bitte keine Diskussion drüber)

Kommentare ansehen (8)

  • Großarl auf dem Vormarsch. Das ist gut. Das ist wirklich gut. Letztes Jahr die Überholgondol. Dieses Jahr der Tunnel. Weiter so. So sind halt die Großarler – dem Fortschritt immer ein Stück voraus.

  • Das ist jetzt einer der besten Artikel die ich heute am 1. APRIL gelesen habe :)

  • So liebe ich die Grossarler seit über 20 Jahren.
    Immer zu Scherzen aufgelegt, besonders am 1. April.

  • Bravo - der Besuch am 1. april auf Eurer Seite ist ja schon Pflicht.
    "die Neue Seilbahntechnik" noch zu übertrumpfen ist schon schwierig, aber mit diesem Artikel ist es Euch gelungen. Weiter so! Freuen uns schon auf den nächsten 1.April! Und natürlich auf den nächsten Urlaub bei Euch im Tal.

    LG aus Linz

  • Super Projekt. Genau so gut wie die Überholgondel im letzten Jahr. Hoffentlich wird der Tunnel bis zum 01.04.2012 fertig.

  • Liebe Grossarler!

    Ich freu mich schon auf den Tunneldurchbruch! Wenn ihr es bis zum 1. April 2012 schafft, wartet auf der herüberen Talseite ebenfalls eine Kiste Bier
    auf euch!

  • Es ist einfach köstlich was sich der Sepp immer wieder einfallen lässt.
    Hoffentlich bricht der Schaufelstiel nicht ab ;-)

    Viele Grüße aus Offenau

  • Liebe Großarler und innen!

    Wirklich ein beeindruckendes Projekt. Allerdings, das mit dem Retensionsraum sollten wir vielleicht noch näher besprechen.
    Die Vorteile des Tunnels sind insgesamt jedoch überragend. Besonders wichtig scheint mir, dass er Richtung Dorfgastein ein Gefälle aufweist. Denn so kann das möglicherweise gefundene Thermalwasser (siehe Lend) direkt nach Dorfgastein abgeleitet werden und so die Betriebskosten unseres Solarbades auf Dauer senken. Außerdem die Kompetenz für heißes Wasser liegt eben nun einmal in Gastein!
    Aber bitte nicht zu viel in den Medien davon schreiben. Ihr wisst eh, die Bad Gasteiner sind so mißtrauisch, sie sollen keinesfalls etwas merken, sonst haben wir herüben mit denen wieder unser Leiden ....

    Liebe Grüsse vom Nachbarn

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