Wenn uns Hunde einen Hund reinhauen

Jetzt wird’s tierisch. Ein Mitarbeiter in unserem Skigebiet wurde dieser Tage mit der Wortschöpfung „Kühemelker“ bedacht. Es sollte vielleicht abwertend gemeint sein, der Kollege hält allerdings viel auf diese Tiere und hat diese Bezeichnung daher mit großer Würde und Fassung getragen.

Die Hauptrolle in der Geschichte hier spielt allerdings jemand anderer. Es geht um den besten Freund des Menschen. Sie tippen auf die Polizei? Nicht ganz richtig, weil da wäre die Frage eigentlich falsch gestellt. Sie müsste dann lauten: „Wer ist dein Freund und Helfer?“.

Nein, wir bleiben tierisch – es geht hier um Hunde die in allen Größen von S (Bonsaikatzengröße) bis XXXL (Kalbsgröße) vorkommen. Wir lieben sie auch alle. An mir hängen diese Viecherl besonders – meist an den Schuhen oder am Hinterreifen, nach vorangegangener wohliger Verfolgungsjagd bei meinen sommerlichen Mountainbiketouren im Großarltal. Doch diese Tiere – so lieb sie auch sind – hinterlassen in den Feldern, auf den Straßen, auf den Spazier- und Radwegen und auch anderswo ihre unliebsamen Spuren, wieder von Größe S bis hamma schon gehört.

Zwei potentielle Verdächtige – es gilt die Unschuldsvermutung!

Diese Spuren, genauer gesagt ist es ein Auswurf am backend, haben nun viele von uns auf den Plan gerufen. Zuerst unsere Bauern, weil das Futter von unseren mit Bergkräutern verwöhnten Kühen nicht mehr angenommen wird. Und weil dieses Gras bzw. Heu bei den Tieren zu Totgeburten führen kann. Dann die Eltern, weil spielende Kinder damit in Berührung kommen. Dann unseren Bürgermeister mit Gemeindevertretung und ihrer Hoheitsverwaltung, die einen Hundeleinenzwang mit allem rechtlichen drum und dran erlassen haben. Jetzt unseren Tourismusdirektor der auch lieber zufriedene Grundeigentümer hat und saubere Spazierwege die nicht mit Hundekacke gesäumt sind. Ja, und dann auch noch die Seilbahngesellschaft die auch Grundstücke angepachtet hat die im Frühjahr wieder sauber zurückgegeben werden sollen.

Jetzt liegt es nur mehr an den lieben Hundehaltern. Helfen Sie uns: sorgen Sie bitte dafür dass der Hund nicht mit dem Herrl wedelt! Und wenn Ihrem Liebling was davonfällt? Einfach aufklauben.

Wir wären ein kleines Stück sorgenfreier. Uns Kühemelkern liegt nämlich einiges an einer sauberen Umwelt, wir lieben unsere Kinder und hängen an unseren wohlgenährten gesunden Kühen.

Josef Gruber: Geschäftsführer der Großarler Bergbahnen, Skitourengeher (das bleibt aber unter uns - ein echter Seilbahner geht keine Skitouren!), Mountainbiker, Berg-/Almgeher mit Leidenschaft, Naturliebhaber (Jäger - jetzt aber bitte keine Diskussion drüber)

Kommentare ansehen (2)

  • S.g. Herr Gruber,
    zum Zeitpunkt als dieser Hundeartikel verfasst wurde, waren wir grad im schönen Großarltal. Ohne unseren (Jagd)Hund. Doch viele Male schon war unsere "beste Freundin" mit im Tal der Almen und ...siehe da... sie konnte mitunter recht schnell Konakt aufnehmen mit einheimischen Hunden, an deren nicht-vorhandener Leine demnach weder Herrl noch Frauerl dran waren. Interessant wäre, wer in diesem Fall
    für die Entsorgung der unerwünschten Abfallprodukte zuständig ist, bzw. wird das eh gleich den Gäste-Hunden in die Schuhe geschoben ?....

    • Sehr geehrte Frau Mödlagl!

      Schön, dass Sie wieder im Großarltal waren, allein in dieser Saison schon zum zweiten Mal wenn ich richtig mitgezählt habe. Danke.

      Die "Anregung" im Hinblick auf den Backendauswurf bezog sich auf alle Hunde, ungeachtet der Nationalität, Geschlecht, Haarfarbe, Religionsbekenntnis, Kultur oder Wohnort (Einheimisch bzw. Nicht-Einheimisch). Das sollte aus dem Artikel deutlich hervorgehen - wenn nicht, wäre das hiermit klargestellt.

      Freundliche Grüße aus dem Großarltal.

      Josef Gruber

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